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Wie viel Promille auf dem E-Scooter? Verstöße, Unfälle und Fahrfehler

E-Mobilität im Allgäu

Verstöße, Unfälle und Fahrfehler: Diese Promillegrenze gilt auf dem E-Scooter

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    Der E-Scooter ist mittlerweile zu einem beliebten Fortbewegungsmittel geworden. In Kempten können die elektrobetriebenen Roller überall in der Stadt ausgeliehen werden – doch dabei gibt es einiges zu beachten.
    Der E-Scooter ist mittlerweile zu einem beliebten Fortbewegungsmittel geworden. In Kempten können die elektrobetriebenen Roller überall in der Stadt ausgeliehen werden – doch dabei gibt es einiges zu beachten. Foto: Martina Diemand

    „Von vielen Benutzern werden E-Scooter als selbstverständliche Mobilitätshilfe wahrgenommen, die keiner weiteren Verantwortung bedarf“, sagt Dominic Geißler, Sprecher der Polizei Schwaben Süd/West. Dabei seien Elektroroller Kraftfahrzeuge, für die ähnliche Regeln gelten wie für Autos. Dieses falsche Verständnis führe immer wieder zu Unfällen und Verstößen im Straßenverkehr.

    Seit dem vergangenen April gibt es die elektrobetriebenen Tretroller auch in Kempten zum Ausleihen. Wer mindestens 14 Jahre alt ist, darf laut Straßenverkehrsordnung mit einem solchen E-Scooter fahren. Führerschein oder Helm sind nicht nötig – eine Straßenzulassung hingegen schon. „Besitzer von E-Scootern verfügen meist über einige Erfahrung“, sagt Geißler. Bei Menschen, die sich nur gelegentlich einen E-Roller ausliehen, komme es oft zu Unsicherheiten.

    Auch Förster steigen im Allgäu auf den E-Roller im Gelände um

    In der Unfallstatistik schlage sich das aber kaum nieder. Mit allgäuweit 37 Unfällen im vergangenen Jahr machen Zusammenstöße mit E-Scootern nur 0,14 Prozent aller Verkehrsunfälle aus. Der häufigste Unfallgrund ist laut Geißler eine falsche Nutzung der Straße. E-Scooterfahrer sollen auf Fahrradstreifen unterwegs sein. Gibt es diese nicht, dürfen sie auf die Straße ausweichen. Eine Fahrt auf dem Gehweg oder durch die Fußgängerzone ist hingegen nicht erlaubt.

    Weil die Roller kaum hörbar sind, seien Fahrten im Fußgängerbereich ohnehin gefährlich, sagt Armin Riemann von „Alb-Roller“ in Füssen. Er verkauft E-Roller zum Muskelaufbau nach einer Hüft-OP oder an Schulen, wo Kinder so Balance mit Spaßfaktor trainieren können. Und auch Förster sind unter Riemanns Kunden. Sie nutzen E-Scooter, um besser durch steiles Gelände zu kommen. „Da sind die Reifen aber viel dicker. Bei den Ausleih-Modellen sind vor allem die schmalen Reifen eine Gefahrenquelle.“ Sie würden oft in Rillen hängen bleiben und zu Stürzen führen.

    In Kempten fallen vor allem Trunkenheitsfahrten mit E-Scootern auf

    In Kempten habe man seit der Einführung des E-Scooter-Verleihs überwiegend positive Erfahrungen gemacht, sagt Stefan Sommerfeld, Mobilitätsmanager der Stadt. „Die Befürchtungen, dass falsch geparkte Scooter und rücksichtslose Fahrweise zu einem öffentlichen Ärgernis führen, erfüllten sich nicht.“ Auffällig sind hingegen Verstöße in Zusammenhang mit Alkohol. 2020 – noch ohne Verleihsystem – waren es sechs Trunkenheitsfahrten, 2021 49. „Vermutlich greifen die Menschen leichtfertiger zum E-Scooter als zum Auto oder Fahrrad“, sagt Polizeisprecher Geißler. Für E-Roller gilt eine Promillegrenze von 0,5, eine Straftat liegt ab 1,1 Promille vor.

    Auch der Energieversorger „Vwew-Energie“ hat in seinen Kundenzentren in Mindelheim, Marktoberdorf und Kaufbeuren Elektroroller verliehen. Nun hat das Unternehmen diesen Service eingestellt. Grund waren ursprünglich die Corona-Beschränkungen, aber auch ein hoher Verschleiß an den Geräten mache den Verleih aufwendig, sagt Marketingleiter Norbert Rathe. Zudem hätten viele Nutzer inzwischen eigene E-Scooter.

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