Das Füssener Festspielhaus hat vorerst ein Problem weniger: Der umstrittene Sänger Xavier Naidoo (50) hat seine Open Air Tour 2022 abgesagt. Damit fällt auch der geplante Auftritt am 21. Juli am Forggensee ins Wasser. Die Konzerte müssten wegen der andauernden Pandemie und der damit verbundenen Planungsunsicherheit erneut gecancelt werden, nachdem sie bereits mehrfach verschoben worden seien, teilte Naidoos Management mit.
Xavier Naidoo sagt Tour ab : Auch vom Festspielhaus Füssen gab es Kritik
Ob das Tour-Aus ausschließlich der Pandemie geschuldet ist, bleibt jedoch offen. Denn vielerorts hatten sich Proteste gegen die Konzerte des Sängers geregt. Auch das Füssener Festspielhauses hatte mit Kritik nicht gespart. „Stand heute würde das Festspielhaus ein Konzert von Xavier Naidoo auf seinem Gelände nicht mehr zulassen und distanziert sich in aller Form von dessen politischen Äußerungen“, hatte Theaterleiter Benjamin Sahler Ende Januar mitgeteilt. Doch der Mietvertrag aus dem Jahr 2019 mit dem Veranstalter hätte nicht mehr aufgelöst werden können, hieß es. Was die Tour-Absage nun für möglichen Ersatztermin in Füssen zu einem späteren Zeitpunkt heißen könnte, ist noch nicht klar.
Naidoo begründet Tourabsage mit der Corona-Pandemie
Vom Sänger selbst gab es zur Kritik an seiner Tour keine Angaben: "Ich hoffe, dass wir schon bald alle gemeinsam diese Pandemie überwunden haben und ich meine Tournee dann endlich spielen kann", zitiert das Management Naidoo. "Halte(t) durch und vor allem haltet zusammen, denn was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen."
Naidoo hat sich als Soulsänger und mit der Gruppe Söhne Mannheims einen Namen gemacht. Später kam es zunehmend zu Kontroversen um den Sänger. 2020 warf ihn RTL aus der DSDS-Jury. Zuvor war ein Video aufgetaucht, in dem Naidoo ein Lied mit Textzeilen singt, die von vielen als rassistisch kritisiert wurden. Immer wieder wurde ihm in den vergangenen Jahren Nähe zu Rassismus und rechtsextremen Verschwörungserzählungen vorgeworfen. Der Sänger wehrt sich jedoch gegen diese Kritik - allerdings bisher mit überschaubarem Erfolg.
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