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Alfons Schuhbeck: Ungewissheit über seine Haft und Krebsbehandlung

Ex-Fernsehkoch

Schuhbecks Haftfähigkeit: Prüfung zieht sich länger als gedacht

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    Alfons Schuhbeck bei seinem vorerst letzten Auftritt in einem Münchner Gerichtssaal Mitte des Jahres.
    Alfons Schuhbeck bei seinem vorerst letzten Auftritt in einem Münchner Gerichtssaal Mitte des Jahres. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Ein bisschen was von Alfons Schuhbeck, dem Ur-Bayern, dem Genießer, ist immer noch in der Welt: Pünktlich zur Wiesn erschien auf dem Instagram-Profil mit seinem Namen ein Rezept für Ripperl, außen „krachend würzig, innen butterzart“. Ganz im Duktus des deutschlandweit bekannten Wissensvermittlers hinterm Herd heißt es da: „Sie gehören zur bayerischen Küche wie Bier und Brezn.“ Einige von Schuhbecks nach wie vor fast 60.000 Fans im Netz danken es ihm. „Du weißt halt, was gut schmeckt“, schreibt eine Frau, eine andere freut sich über das „tolle Rezept“.

    Dass das Profil längst von einem fremden Investor geführt wird, der von der Marke „Alfons Schuhbeck“ weiter profitiert, wissen viele offensichtlich nicht. Dabei ist der Echte, Schuhbeck persönlich, längst aus der Öffentlichkeit verschwunden. Sein letzter Auftritt war die Urteilsverkündung im Betrugsprozess vor dem Münchner Landgericht gegen ihn. Schuhbeck wurde am 14. Juli zu vier Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt.

    Doch seit Monaten ist der 76-Jährige, wie berichtet, wieder auf freiem Fuß. Wegen einer schweren Krebserkrankung ist der Vollzug seiner Haftstrafe seit mehr als vier Monaten ausgesetzt. Der Grund: Im Gefängnis konnte er nicht so behandelt werden, wie Schuhbecks Ärzte und die Sachverständigen der Justiz es für notwendig hielten.

    Eigentlich sollte der wegen Betrugs mit Coronahilfen, Insolvenzverschleppung und Steuerhinterziehung verurteilte Münchner Gastronom zum Stichtag Mitte September wieder in seine Zelle zurückkehren. Doch auch einen halben Monat später ist noch immer nicht darüber entschieden, wie es mit dem Vollzug weitergeht. „Es gibt noch nichts Neues“, erklärt Juliane Grotz, Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I, auf die jüngste Anfrage unserer Redaktion. Nach wie vor wird also geprüft, „ob und gegebenenfalls wie die notwendige medizinische Behandlung von Herrn Schuhbeck in der Haft fortgesetzt werden kann“.

    Haftpause für Schuhbeck war bis 15. September befristet

    Die Staatsanwaltschaft, die Schuhbecks Haft überwacht, hatte schon im Juni festgelegt, dass die Haftpause bis 15. September befristet sein würde. Das Datum war also lange im Voraus bekannt. Warum dauert die Prüfung dann so lange, hätte man nicht früher damit beginnen und entsprechend auch früher zu einer Entscheidung kommen können? Dazu könne man nichts Näheres sagen, heißt es auf Nachfrage knapp von der Behörde.

    Ob Alfons Schuhbeck, sollte sein Behandlungsplan es erlauben, wieder in seine alte Justizvollzugsanstalt in Rothenfeld (Kreis Starnberg) zurückkehren wird, ist ebenfalls offen. Auch das wird neu überprüft. In der Außenstelle der JVA Landsberg leben Häftlinge, die sich vorbildlich verhalten, unter gelockerten Bedingungen. Gegen einen Wiedereinzug Schuhbecks dort spricht, dass die eigentliche Krankenstation in der Zentrale in Landsberg untergebracht ist.

    Die Operation des Topkochs Schuhbeck war nicht erfolgreich

    Im August 2023 hatte der frühere Sternekoch seine Haftstrafe angetreten. Im Frühjahr 2024 wurde Schuhbeck wegen guter Führung nach Rothenfeld verlegt, durfte das Gefängnis bald einmal im Monat verlassen. Im Mai 2025 wurde bekannt, dass er wieder in München lebt und medizinisch betreut wird. Dass der frühere Hochleistungsunternehmer schwer krank ist, erfuhr die Öffentlichkeit Mitte des Jahres vor Gericht. Schuhbecks Anwalt Norbert Scharf hatte mit Einverständnis seines Mandanten im Verhandlungssaal von einer Krebsbehandlung berichtet, die nicht den erwünschten Erfolg gebracht habe. Seine treuen Fans nehmen auch daran Anteil. „Alles Gute“ wünscht ihm eine Frau im Netz.

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