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Corona in Bayern: Kinder im Zuge der Corona-Krise dicker und weniger fit laut Umfrage

Corona im Freistaat

Umfrage: Corona macht Bayerns Kinder dicker und weniger fit

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    «Durch Lockdowns veränderte Gewohnheiten scheinen nicht temporär zu sein», bilanzieren die Fachleute. Besonders betroffen sind demnach Kinder aus einkommensschwachen Familien.
    «Durch Lockdowns veränderte Gewohnheiten scheinen nicht temporär zu sein», bilanzieren die Fachleute. Besonders betroffen sind demnach Kinder aus einkommensschwachen Familien. Foto: Sebastian Gollnow, dpa (Symbolbild)

    Die Corona-Pandemie hat sich nach Aussagen von Eltern negativ auf das Ess- und Bewegungsverhalten vieler Kinder und Jugendlichen ausgewirkt - und das nachhaltig. Einer Umfrage zufolge haben viele Minderjährige in den vergangenen zwei Jahren zu viel zugenommen, sie ernähren sich ungesünder und sind weniger fit.

    "Eine Gewichtszunahme in dem Ausmaß wie seit Beginn der Pandemie haben wir zuvor noch nie gesehen. Das ist alarmierend, denn Übergewicht kann schon bei Kindern und Jugendlichen zu Bluthochdruck, einer Fettleber oder Diabetes führen", sagte Susann Weihrauch-Blüher von der Deutschen Adipositas-Gesellschaft zur Vorstellung der Ergebnisse am Dienstag.

    Umfrage zu Corona: Jedes sechste Kind in Deutschland dicker geworden seit Pandemie

    "Die Folgen der Pandemie müssen aufgefangen werden, sonst werden die "Corona-Kilos" zum Bumerang für die Gesundheit einer ganzen Generation", forderte der Direktor des Else Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin der Technischen Universität München, Hans Hauner. Der Umfrage unter Eltern zufolge ist jedes sechste Kind in Deutschland seit Beginn der Pandemie dicker geworden, fast die Hälfte bewegt sich weniger als zuvor, etwa ein Viertel isst mehr Süßwaren. Im Gegenzug stieg den Eltereinschätzungen zufolge bei etwa 70 Prozent der Minderjährigen die Mediennutzung an.

    Ab März 2020 hat die Corona-Pandemie das Allgäu fest im Griff: Abstand halten, Maske tragen, Kontaktbeschränkungen einhalten, Lockdowns durchstehen. All das gehörte wegen der Corona-Pandemie in der Region zum Alltag.
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    Die letzten Corona-Maßnahmen liefen vor einem Jahr aus. Vieles gerät in Vergessenheit. Doch wie lief die Pandemie im Allgäu ab? Eine Chronologie in Bildern.

    "Durch Lockdowns veränderte Gewohnheiten scheinen nicht temporär zu sein", bilanzieren die Fachleute. Besonders betroffen sind demnach Kinder aus einkommensschwachen Familien, ohnehin übergewichtige Kinder sowie die Altersgruppe der Zehn- bis Zwölfjährigen. Als Gegenmaßnahmen empfehlen die Expertinnen und Experten eine umgehende Besteuerung von Zuckergetränken, Werbeschranken für ungesunde Lebensmittel und die Übernahme der Kosten für eine Adipositas-Therapie durch die Krankenkassen.

    Eltern von Kindern zwischen 3 und 17 Jahren befragt

    Schon zuvor hatten Analysen darauf hingewiesen, dass Kinder etwa mehr Zeit mit Medienkonsum verbringen und mehr Süßes essen. Für die nun vorgestellte repräsentative Umfrage hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa Eltern von Kindern zwischen 3 und 17 Jahren befragt. Da rund die Hälfte der Fragen gleichlautend mit einer Umfrage aus dem Jahr 2000 war, konnte die Entwicklung seither nachgezeichnet werden - auch wenn die Fachleute davon ausgehen, dass Eltern gerade die Angaben zu ungesundem Verhalten häufiger geschönt haben.

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