Nach der Ernennung von Markus Blume zum neuen bayerischen Wissenschaftsminister will der CSU-Vorstand den Bundestagsabgeordneten Stephan Mayer zum Generalsekretär wählen. Parteichef Markus Söder hatte den aus dem tiefbayerischen Altötting stammenden Mayer am Mittwoch selbst als Nachfolger Blumes vorgeschlagen, die Wahl an diesem Freitag gilt als reine Formsache. Wegen der Pandemie findet die Sitzung (10.00 Uhr) als Videoschalte statt.
Mayer war Staatssekretär im Bundesinnenministerium unter Horst Seehofer. Vor wenigen Monaten wurde er zum Vizepräsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gewählt, konnte sein Amt aber nicht antreten, weil sein Ausscheiden aus der Bundesregierung nicht lange genug zurücklag.
Das schätzt Ministerpräsident Söder an Mayer
Söder schätzt an Mayer neben seiner Erfahrung aus 20 Jahren Bundestag vor allem dessen Gewandtheit im Umgang mit den Medien und bei seinen Auftritten in Talkshows. Er soll neben dem Parteichef das Gesicht der Partei sein, die im Herbst nächsten Jahres möglichst viele Stimmen erringen will.
Aufhorchen lässt, dass der Franke Söder mit dem Oberbayern Mayer einen ehemaligen Vertrauten seines Vorgängers und Rivalen Horst Seehofer an seine Seite holt - und somit auch einen Teil seines eigenen politischen Schicksals in dessen Hände legt. Mayer muss den Wahlkampf für 2023 inhaltlich und strategisch vorbereiten und durchziehen. Allerdings kennen sich Mayer und Söder auch selbst seit ihrer gemeinsamen Zeit in der Jungen Union (JU) sehr gut.
Volljurist hat klassische CSU-Parteikarriere hinter sich
Der ledige Volljurist Mayer hat eine klassische CSU-Parteikarriere hinter sich - von der JU bis in die obersten Ämter. Neben seinem Engagement für den Spitzensport hat er sich als Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen auch für die Belange von Heimatvertriebenen stark gemacht.
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