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Die Tipps dieser Allgäuer Personalerin solltest Du kennen (und die Personalerin auch)

Jobsuche - aber richtig!

Die Tipps dieser Allgäuer Personalerin solltest Du kennen (und die Personalerin auch)

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    Personalerin Joana Barthmann spricht im allgaeu.life-Interview über Selfies oder Bikini-Bilder als Bewerbungsfoto und erklärt weitere NoGos, die Dir garantiert jeden Traumjob vermasseln.
    Personalerin Joana Barthmann spricht im allgaeu.life-Interview über Selfies oder Bikini-Bilder als Bewerbungsfoto und erklärt weitere NoGos, die Dir garantiert jeden Traumjob vermasseln. Foto: Jürgen Niederauer

    Für welche Bereiche vermittelst Du Mitarbeiter?

    Joana Barthmann: Da ist alles Mögliche dabei. Gerade im Allgäu werden aber häufig Leute für die Metall- und Elektroindustrie und die Lebensmittelbranche gesucht.

    Wie wichtig ist das Foto? Oder, Stichwort Diskriminierung, kann der der Bewerber seine Unterlagen auch ganz ohne Bild abschicken?

    Barthmann: Rechtlich ist es auf jeden Fall erlaubt, eine Bewerbung auch ohne Bild zu schicken. Ich persönlich finde es aber gut, wenn ein Foto dabei ist. Das hat für den Bewerber eigentlich nur Vorteile. Es wird niemand aussortiert, weil er zum Beispiel eine zu große Nase hat, aber ein nettes Bild kann positiv wirken. Selfies sind allerdings keine gute Idee – und die bekommen wir fast täglich auf den Tisch. Eine Bewerberin hat einmal ein Bild von sich im Bikini am Strand geschickt. Da wäre es vielleicht dann doch besser gewesen, ganz auf ein Foto zu verzichten.

    Was sind die NoGos, welche Bewerbungen werden direkt aussortiert?

    Barthmann: Wer den Namen der Firma oder des Ansprechpartners falsch schreibt, der sammelt direkt Minuspunkte. Denn das richtig zu machen, ist wirklich nicht schwer. Es kommt auch oft vor, dass die Leute gleich im Anschreiben aufzählen, welche der Kriterien aus der Stellenausschreibung sie nicht erfüllen. Das kommt nie gut an. Allen Punkten können ohnehin nur die wenigsten Bewerber entsprechen. Dann ist es immer besser das hervorzuheben was man kann, nicht was man nicht kann.

    Bergschuhe oder High Heels, was ist das richtige Bewerbungsgesprächs-Outfit für welchen Beruf?

    Barthmann: Jogginghosen sind ein absolutes NoGo. Es gibt aber immer wieder Leute, die im Schlabberlook auftauchen - und das öfter als man meinen würde. Wichtig ist aber trotzdem, dass die Bewerber sich wohl fühlen. Ist das nicht der Fall merkt man das gleich. Für Banker ist ein Anzug oft passend, bei einem Facharbeiter wäre das aber übertrieben. In den meisten Fällen reicht eine Jeans und ein Hemd oder eine Bluse.

    Was geht so gar nicht bei einem Bewerbungsgespräch?

    Barthmann: Der Klassiker: Zu spät kommen ohne Bescheid zu sagen. Einen Stau kann es immer mal geben, aber dann sollte man eben anrufen und sagen, dass es später wird. Eine halbe Stunde zu früh da sein ist auch schlecht, damit setzt man die Mitarbeiter ungewollt unter Druck. Fünf Minuten vor der ausgemachten Zeit ist perfekt. Ein weiteres NoGo: Sich hinfläzen wie daheim auf dem Sofa.

    Wie merkst Du, ob ein Bewerber den Job wirklich will?

    Barthmann: Die Leute, die wirklich motiviert sind, stellen viele Fragen, wollen wissen wann es losgeht und was ihre konkreten Aufgaben sind. Wer nur einen Stempel fürs Amt will, der fragt meist gar nichts. Ich bekomme auch immer wieder Ausreden zu hören wie „Oh, das kann ich leider nicht machen, sonst sind meine Katzen zu lange alleine“. Kürzlich hat ein Bewerber einen Job abgelehnt mit der Begründung, dann nicht mehr genug Zeit für seine Freunde und sozialen Kontakte zu haben.

    Hattest Du schon einmal ein richtiges Horror-Gespräch?

    Barthmann: Es gibt immer wieder Situationen, in denen man am liebsten nur noch den Kopf schütteln möchte. Ein richtiges Horrorgespräch hatte ich aber noch nicht. Wenn es mir zu blöd wird, zum Beispiel weil jemand mich nicht ernst nimmt oder spürbar gar keinen Bock hat, kann ich das Gespräch jederzeit abbrechen.

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