Felix Brunner hat gelernt, sein Schicksal zu akzeptieren. Er begnet er ihm mit Humor. Wenn man ihn nach seinem Befinden fragt, antwortet er beispielsweise: "Mir geht's gut. Ich kann alles machen, was ich will." Es folgt eine kurze Gedankenpause. Dann fährt er augenzwinkernd fort: "Fußballspielen interessiert mich übrigens überhaupt nicht. Das war schon immer so." Diese Heiterkeit und sein unerschütterlicher Optimismus wirken auf viele ansteckend. Bei seinen Auftritten begeistert er Manager, Sportler oder Schüler gleichermaßen. Manche Zuhörer ändern danach ihr Leben. Oder sie nehmen es sich zumindest vor. Vorträge in Schulen machen Felix Brunner dabei besonders viel Spaß: "Hier kann ich etwas bewirken. Die Barrieren müssen schließlich im Kopf fallen!"
(Einen Einblick in die Stimmung bei Vorträgen und Freizeitaktivitäten gibt das neue Video von Felix Brunner, das in Zusammenarbeit mit Fotograf Simon Toplak aus Füssen entstand.)
Felix Brunner beweist, dass es sich lohnt, an seine Ziele zu glauben und nicht aufzugeben. Er hat dafür härter kämpfen müssen als alle anderen. Im Januar 2009 stürzt er auf der Rücktour vom Eisklettern in eine 30 Meter tiefe Schlucht.
In einer dramatischen Rettungsaktion wurde er von Notarzt und Hubschrauberteam geborgen. Es folgten 13 Monate Intensivstation, davon acht im künstlichen Koma, über 60 Operationen - und ein Leben im Rollstuhl. Felix Brunner, der aus einer Bergsport begeisterten Familie stammt, hätte verzweifeln können, an dem, was nicht mehr möglich ist. Doch er konzentriert sich voll und ganz darauf, die machbaren Dinge umzusetzen - und das Limit immer weiter zu verschieben. Bis es ihm gelingt, schier Unmögliches möglich zu machen.

Als bisherigen Höhepunkt in seinem Leben bezeichnet er die Überquerung der Alpen im Sommer 2013 mit einem Handbike. Er war der erste Rollstuhlfahrer, der diese Herausforderung meisterte.
Auch Skirennen fährt er erfolgreich. Im Monoski überzeugte er heuer nach einer langen Verletzungspause mit einem dritten Platz im Europacup-Slalom in Veysonnaz (Schweiz). Dieses Resultat gibt seinem Traum von der Teilnahme an den Paralympics 2018 in Südkorea weiteren Auftrieb.
Neben diesem persönlichen Ziel verfolgt er auch ein gesellschaftliches. "Die Inklusion liegt mir schwer am Herzen. Als Rollstuhlfahrer weiß ich, wovon ich rede. Deshalb sind mir die Vorträge an Schulen so wichtig. Je früher Kinder mit behinderten Menschen in Kontakt kommen, desto sensibler werden sie für das Thema", hat der selbstständige Vortragsredner und Diplom-Fachwirt im angewandten Sportmarketing erkannt.
Was ihn am Umgang mit Kindern jedes Mal freut, ist die Unbefangenheit und Lockerheit mit dem sie ihm - nach anfänglicher Unsicherheit - schon bald begegnen. "Sie trauen sich alles zu fragen und sie lernen sehr schnell", sagt Felix Brunner, der die Kids beispielsweise in Handbike ausprobieren lässt.
Allgäus Finest mit Felix Brunner!
Die schönsten Plätze im Allgäu?
Die findet Felix Brunner an den Seen rund um Füssen. Alatsee, Forggensee oder Schwansee gehören dazu. Gerade im Sommer seien sie "einfach ein Traum". Auch wegen ihrer Lage am Ostallgäuer Alpenrand. "Da weiß ich, dass ich hierher gehöre!", sagt Felix.
Das beste Allgäuer Bier?
Da muss Felix kurz grübeln. Denn sein Lieblingsbier Nummer eins fängt zwar mit A wie Allgäu an, kommt aber aus München. Doch auch im Allgäu hat er einen Favoriten - und zwar ein schönes, süffiges Meckatzer.
Sein Geheimtipp für Touristen?
Eine Sehenswürdigkeit der etwas anderen Art fällt Felix Brunner da spontan ein. Es geht dabei nicht um ein altes Schloss oder eine Burg, sondern um einen Ort der Gastfreundschaft: den Tante-Emma-Laden "
" in Hopferau. "Bei Sandra und Angelos Krizas schmeckt es nicht nur super, sondern man erfährt auch gleich was los ist. Da muss man unbedingt mal hin. Sandra ist gebürtige Hopferauerin, ihr Mann Angelo kommt aus Griechenland. Entsprechend vielseitig ist das Angebot", lobt Felix Brunner.