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Drama in Denklingen: Vier Arbeiter sterben auf Baustelle

Landkreis Landsberg

Drama in Denklingen: Vier Arbeiter sterben auf Baustelle

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    Bei einem schweren Unfall auf einer Baustelle in Denklingen (Kreis Landsberg) sind am Freitag vier Arbeiter ums Leben gekommen.
    Bei einem schweren Unfall auf einer Baustelle in Denklingen (Kreis Landsberg) sind am Freitag vier Arbeiter ums Leben gekommen. Foto: Vifogra, dpa

    Schwerer Unfall in Denklingen im Landkreis Landsberg: Mehrere Arbeiter wurden am Freitag von Trümmern einer Betondecke begraben, vier von ihnen erlitten dabei tödliche Verletzungen. Der fünfte Arbeiter (57) wurde leicht verletzt.

    Bei den Toten handelte es sich laut Polizei um einen 16-Jährigen - möglicherweise ein Auszubildender -, einen 34-jährigen und zwei 37 Jahre alte Männer. Unter ihnen sollen Familienväter sein.

    Ersten Ermittlungen zufolge waren die Bauarbeiter am Firmensitz ihres Arbeitgebers damit beschäftigt, eine Betondecke zu errichten, die zwei Gebäude miteinander verbinden soll. Die Decke war erst am Freitagmorgen gegossen worden. Aus bislang ungeklärter Ursache stürzte die Schalung der Decke komplett in sich zusammen.

    Zwei der Beschäftigten hatten laut Polizei auf der Decke gestanden, als die Schalung zusammenstürzte. Sie wurden beim Einsturz in die Tiefe gerissen. Zwei weitere befanden sich darunter und wurden verschüttet.

    Mit schwerem Gerät, aber teils auch mit bloßen Händen versuchten die Helfer, die Verschütteten aus den Betonmassen zu befreien. Erst nach mehr als einer Stunde konnte das letzte Opfer geborgen werden.

    Der Bürgermeister des 2500-Seelen Ortes, Andreas Braunegger, äußerte sich zutiefst betroffen und schockiert. Am Nachmittag sprach er im Rathaus mit Angehörigen. Das Rathaus stehe auch für die Krisenintervention zur Verfügung, sagte er.

    Vier Arbeiter sterben bei Unfall in Denklingen

    Weitere Familienmitglieder der Opfer wurden am Unglücksort von Kriseninterventionskräften betreut. Sie wollten Abschied von ihren Liebsten nehmen und seien deshalb an den Ort des Geschehens gekommen, sagte Polizeisprecher Andreas Aichele vom Polizeipräsidium Oberbayern Nord.

    Der Geschäftsführer des Elektronikherstellers Auvidea, Jürgen Stelbrink, dessen Firma neben dem Unglücksgebäude gebaut hat, berichtete, er sei kurz zuvor noch an dem Gebäude vorbeigefahren und habe dann das Eintreffen der Rettungskräfte gesehen. Auch mit Kran und Bagger habe man versucht, die Unglücksstelle freizuräumen.

    Wie es zu dem Unfall kommen konnte, blieb am Freitag offen. "Die Ermittlungen laufen", hieß es bei der Polizei am Freitagnachmittag. Gewerbeaufsichtsamt, Berufsgenossenschaft, Gutachter und Kripo seien vor Ort.

    Noch am späten Nachmittag waren die Ermittler mit dem Fotografieren der Unfallstelle und der Spurensicherung beschäftigt.

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