Wegen des Drogenskandals bei der Münchner Polizei muss sich ab Donnerstag (9.30 Uhr) ein weiterer Beamter vor dem Amtsgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 35-Jährigen vor, fast 150 mal Kokain bei einem Dealer gekauft zu haben, der auch andere Kollegen mit Rauschgift versorgt haben soll. In mehreren Fällen habe der Angeklagte Drogen zudem an Bekannte weitergegeben und -verkauft.
Er half offenbar dabei, Drogen auf das Oktoberfest zu schmuggeln
Zu den Taten kam es der Anklage zufolge zwischen 2016 und 2018. Während des Oktoberfests 2017 habe der 35-Jährige sich die Drogen von dem Dealer auf das Festgelände liefern lassen und ihm geholfen, eine Tasche mit Rauschgift an den Eingangskontrollen vorbeizuschmuggeln. Der Angeklagte ist seit Dezember 2018 suspendiert.
Der Drogenskandal hatte das Polizeipräsidium München 2020 erschüttert. Die Staatsanwaltschaft führte 39 Ermittlungsverfahren gegen 37 Polizeibeamte und erhob sechs Anklagen. Im Februar war erstmals ein Beamter, der Drogen erworben und weiterverkauft hatte, zu einer Haftstrafe verurteilt worden.
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