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Ein "Waschbär" als Fischerkönig: Jürgen, der 4., hat die schwerste Forelle gefangen

Fischertag in MM

Ein "Waschbär" als Fischerkönig: Jürgen, der 4., hat die schwerste Forelle gefangen

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    Kalt und regnerisch? Für die Stadtbach-Fischer ganz egal!
    Kalt und regnerisch? Für die Stadtbach-Fischer ganz egal! Foto: Christoph Koelle

    Es gibt ungezählte Memminger, die ein Leben lang vergeblich einem Traum hinterher jagen: Einmal Fischerkönig werden, einmal unter dem Jubel der Massen auf den Thron steigen. Bei Jürgen Ziegler ist das anders: Erst zum vierten Mal hat sich der 36-Jährige heuer auf die Jagd nach der schwersten Forelle gemacht – und es hat geklappt. 1.780 Gramm wog das Tier, das der Steinheimer unter der Brücke am Einlass aus dem Stadtbach gezogen hat. Und was war sein Erfolgsrezept? Die ehrliche Antwort des neuen Monarchen: „Das ist bloß Glück.“

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, Jürgen, der 4., der Waschbär, heiß?t der neue Fischerkönig.
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    Haarscharf am Thron vorbei

    Es war eine denkbar knappe Entscheidung: Der Fisch des neuen Königs wog nur 20 Gramm mehr als das Tier, das im Bären des Zweitplatzierten landete. 1.760 Gramm wog die Forelle, die im Bären von Michael Auerbach landete. Damit ist er haarscharf am Titel des Fischerkönigs vorbeigeschrammt. Die Forelle des neuen Monarchen wog 1.780 Gramm. Auch Niklas Wassermann und Bernd Reuter mussten sich nur ganz knapp geschlagen geben. Ihre Fische brachten jeweils 1.750 Gramm auf die Waage.

    Der Fischerkönig ist nicht nur im Wasser in seinem Element, er weiß sich auch auf glattem Parkett zu bewegen. Ziegler spielt bei den „Waschbären“, einer Memminger Eishockey-Hobbymannschaft. Daher kommt auch der Beiname „der Waschbär“, den der neue Fischerkönig bekommen hat. Eigentlich wollte er am Wochenende mit den „Waschbären“ trainieren, doch diesen Termin hat er abgesagt. Ein Fischerkönig hat andere Verpflichtungen. Und auch eine Hochzeit, die Jürgen Ziegler am Samstag besuchen wollte, fand ohne ihn statt. Er hat darauf gerne verzichtet, denn es ist nun einmal etwas ganz Besonderes, der Regent des Fischervolks zu sein. Oder wie es der neue König ausdrückt: „Ein Traum ist wahr geworden.“

    „Eine g’scheite Frisur“

    Schon als kleiner Bub sei er beim Fischertag als Zuschauer dabei gewesen, erzählt Ziegler am Samstag nach dem Krönungsfrühschoppen. „Vor vier Jahren haben mich dann Bekannte draufgebracht, selbst mitzumachen.“ Wie alle der 1.188 Fischer, die heuer im Bach waren, träumte Ziegler davon, die schwerste Forelle zu erwischen: „Zu meinem Friseur habe ich gesagt, er soll mir eine g’scheite Frisur machen, weil ich Fischerkönig werde.“ Und tatsächlich, am Samstagvormittag klingelte das Telefon bei Ziegler: „Das war eine unbekannte Nummer. Ich wusste, das ist der Fischertagsverein.“ Zu diesem Zeitpunkt stand fest, dass er den dicksten Fisch gefangen hatte. Was folgte, wird der 36-Jährige ein Leben lang nicht vergessen: Königskrönung in der Memminger Stadionhalle, kurze Rede vor etwa 2.000 Zuschauern. „Man weiß nicht, was auf einen zukommt, und ist sehr aufgeregt“, wird er später sagen.

    Was ihm da gelungen ist, merkt Ziegler an der Zahl der Gratulanten. Innerhalb kurzer Zeit bekommt der Steinheimer 100 Nachrichten: „Das Handy hat die ganze Zeit in der Tasche vibriert.“ Zeit zum Antworten hat der neue Memminger Fischerkönig an diesem denkwürdigen Tag erst mal nicht: „Ich habe heute Termine bis 21 Uhr.“

    Bereits am Freitag feierten Zehntausende in der Memminger Innenstadt beim Fischertagsvorabend. Trotz kleinerer Regenschauer herrschte in den Gassen und Straßen prächtige Stimmung. Vor der Party rief der Büttel in Begleitung der Stadtgarde traditionell das Jahrhunderte alte Heimatfest aus. Hier die Fotos vom Freitag.

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