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Einige Funklöcher überraschen: Wo der Empfang im Südwesten Bayerns am besten ist

Handyempfang

Verloren und abgehängt: Wo im Südwesten Bayerns immer noch riesige Funklöcher sind

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    Eine Funklochkarte zeigt die Netzabdeckung an.
    Eine Funklochkarte zeigt die Netzabdeckung an. Foto: Robert Günther, dpa

    Frohe Kunde hatten die Mobilfunkanbieter kürzlich mitzuteilen: In fast ganz Deutschland gibt es Handyempfang. Das ergab zumindest die Mobilfunkmesswoche Ende Mai. Demnach verfügen 98 Prozent der Landesfläche über ein Signal von einem Funkmasten, nur zwei Prozent Deutschlands sind sogenannte Funklöcher. Dennoch: im internationalen Vergleich gilt das deutsche Netz als eines der schwächsten – was die meisten Handynutzer nicht überraschen dürfte, kennt doch wohl jeder die Momente, in denen er oder sie ohne Funknetz da steht; oft etwa auf Wandertouren in den Bergen oder bei Autofahrten übers Land. Auch in Schwaben und Oberbayern finden sich einige dieser Funklöcher.

    Bei einem Blick auf die Mobilfunk-Monitoring-Karte der Bundesnetzagentur ergeben sich dabei einige interessante Beobachtungen. Erwartungsgemäß sind vor allem die Ballungsräume in Sachen Netzabdeckung am besten versorgt, dünn besiedelte Räume weisen häufiger Funklöcher auf. In den Ballungsräumen ist zudem die Abdeckung mit dem modernsten Mobilfunkstandard 5G am dichtesten, während in den versorgten Bereichen rund um die Funklöcher eher das langsamere 4G- oder gar 2G -Netz zu finden ist. Allerdings finden sich auch Funklöcher in besiedelten Gebieten, teils gar in einzelnen Dörfern.

    Bayern: Wo das Handynetz in Schwaben am besten ist

    Am Besten ist die Netzabdeckung im Südwesten Bayern wenig überraschend in den Gebieten rund um die Städte im Zentrum Schwabens. In Augsburg, aber auch in der Region Günzburg und im Raum Ulm bieten sämtliche Netzbetreiber 5G an. Das gilt aber auch für die Bereiche um die Städte Neuburg und Landsberg in Oberbayern, Dillingen, Donauwörth und Nördlingen in Nordschwaben sowie Mindelheim, Memmingen, Kempten, Füssen, Buchloe oder Kaufbeuren im Allgäu. Auch die Verkehrsachsen entlang der B2 und B17 zwischen Donauwörth und Landsberg, die B16 zwischen Ulm und Neuburg oder die A7 zwischen Memmingen und Oberstdorf sind recht zuverlässig mit Mobilfunk versorgt.

    Auch einige sehr ländliche Gegenden sind der Monitoring-Karte zufolge mit gutem Mobilfunk-Empfang ausgestattet. Dabei handelt es sich etwa um den Osten des Landkreises Unterallgäu oder viele angrenzende Gebiete im Ostallgäu, dem Augsburger Land oder des Landkreises Landsberg. Ähnlich verhält es sich mit Regionen im Süden des Landkreises Donau-Ries. In beiden Gebieten befinden sich nur wenige größere Ortschaften, trotzdem sind sie weitgehend mit 5G-Netz ausgestattet. Ähnliches weist die Karte rund um die Gemeinde Weiler im Landkreis Lindau im Westallgäu auf.

    Handynetz in Oberbayern: Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und Landsberg vergleichsweise gut

    In den an Schwaben grenzenden Landkreisen Neuburg-Schrobenhausen und Landsberg am Lech ist der Mobilfunkempfang ebenfalls weitgehend gut. Lediglich das Vodafone-Netz ist südlich von Landsberg stark eingeschränkt verfügbar. Weite Teile der restlichen Landkreise weisen 5G-Netz auf. Schwächeres Netz oder keine volle Abdeckung weist im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen das Gebiet nördlich der Donau auf.

    Größere Funklöcher im Südwesten Bayerns finden sich hingegen vor allem in den Bergen. Im Allgäu sind etwa acht Flecken im Vorland oder Hochgebirge mit dem Handy kaum erreichbar. Diese finden sich zum einen südlich von Oberstdorf in den Allgäuer Hochalpen am Südrand Deutschlands im Rappenalptal, im Gebiet rund um den Ifen sowie rund um das Nebelhorn. Auch etwa weiter nördlich findet man im Allgäu Funklöcher: Sowohl in der Nagelfluhkette als auch im oberen Wertachtal und zwischen Pfronten und Jungholz ist der Empfang schlecht. Gleiches gilt für den Mittelgebirgszug Adelegg auf der württembergischen Grenze und die Ammergauer Alpen im Grenzgebiet der Landkreise Ostallgäu und Garmisch-Partenkirchen.

    Funklöcher in Schwaben: In Unterliezheim gibt es Funklöcher

    Finden sich in diesen Regionen jedoch ohnehin fast keine Siedlungen und lediglich meist einzelne Alpen und Höfe, gibt es in anderen Teilen Schwabens jedoch auch Funklöcher innerhalb von Ortschaften. Am auffälligsten ist dies sicher in Unterliezheim, einem Ortsteil der Gemeinde Lutzingen im Landkreis Dillingen. Der Monitoring-Karte zufolge finden sich hier einzelne Stellen innerhalb des Ortes, in denen keiner der in Deutschland verfügbaren Netzbetreiber zu empfangen ist. In der Kommunalpolitik vor Ort ist dies deshalb ein heikles Thema. Es finden sich darüber hinaus noch einige Orte in Schwaben, denen es zumindest ähnlich ergeht. Im Schwabmünchner Ortsteil Birkach und im Fischacher Ortsteil Itzlishofen im Landkreis Augsburg ist etwa kaum Telekom-Netz verfügbar, im Pöttmeser Ortsteil Ebenried im Landkreis Aichach-Friedberg gibt es teils kein Telefonica-Netz und in Erlbach und Niederhofen im Ries an vielen Stellen kein Vodafone-Netz.

    Größere Funklöcher und schwaches Netz in unbesiedelten Gebieten finden sich darüber hinaus auch außerhalb der Berge. So ist der Empfang schlecht im Sachsenrieder Forst bei Kaufbeuren, wo ebenfalls teils alle Anbieter die Region nicht als Funknetz erschlossen haben. Auch die zentralen Regionen der Stauden in den Westlichen Wäldern rund um den Engelshof weisen viele Funklöcher auf. Ähnliche kaum erschlossene Gebiete finden sich westlich von Illertissen im Landkreis Neu-Ulm.

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