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Elf Fabelwesen, die man im Allgäu (angeblich) fürchten muss

Gruseliges Allgäu

Elf Fabelwesen, die man im Allgäu (angeblich) fürchten muss

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    Manche Katze soll mit dem Teufel im Bunde sein, heißt es in den Allgäuer Sagen.
    Manche Katze soll mit dem Teufel im Bunde sein, heißt es in den Allgäuer Sagen. Foto: Maurizio Gambarini, dpa, Montage: Boxler

    Riesen-Kröten: Wer die Schlucht "Eisenbreche" im Hintersteiner Tal besucht, sollte starke Nerven haben. Dort gibt es Geister-Kröten so groß wie Pelzkappen! Einstmals waren sie die Geister von Adeligen aus Sonthofen und spukten auf Burg Fluhenstein umher. Ein Mönch verwandelte sie schließlich in XXL-Kröten und setzte sie in Hinterstein aus.

    Feuer-Mann: War hier ein Stuntman am Werk? Wohl kaum, denn diesen Beruf gab's vor Hunderten von Jahren noch nicht! Dennoch erzählt man sich, dass im Bannwald zwischen Steinbach und Lautrach im Unterallgäu schon oftmals ein feuriger Mann gesehen wurde. Er erscheint urplötzlich und erschreckt nicht nur mit seinem Feuer-Gewand, sondern auch mit einem fürchterlichen Surren.

    So könnte er aussehen: der Feuer-Mann im Unterallgäu.
    So könnte er aussehen: der Feuer-Mann im Unterallgäu. Foto: Barbara Gindl, dpa

    Brutalo-Ochsen: Belausche niemals Kühe und Rösser in der Christnacht. Sie fangen um zwölf Uhr zu reden an - und verwünschen jeden Zuhörer. So erging es einem neugierigen Bauern, der sich während dieser seltenen "Tiersprechstunde" im Stall versteckte. Da sprach ein Ochse zum anderen: "Du Horn, was tun mer morgen?" Die Antwort: "Den Bauern auf den Kirchhof fahren!" Prompt starb der Bauer - und das Ochsen-Duo zog den Leichnam auf den Friedhof....

    Wenn sich zwei Ochsen verbrüdern, droht Lebensgefahr.
    Wenn sich zwei Ochsen verbrüdern, droht Lebensgefahr. Foto: Archiv

    Genickbruch-Teufel: In Reutte (Tirol) schlugen einmal elf Burschen bei einem Faschingsumzug über die Stränge. Plötzlich gesellte sich eine schaurige Gestalt dazu. Das Wesen glühte und leuchtete, trug aber keine Maske. Es war der Teufel persönlich! Er griff den Anführer der Faschingstruppe in den Nacken, brach ihm das Genick und fuhr mit seiner Seele samt Haut und Haar von dannen. Ob sich die Produzenten von "Tanz der Teufel" von dieser Allgäuer Sage inspieren ließen, ist nicht überliefert. Auszuschließen ist es nicht...

    Spuk-Frau: An einem Brünnlein bei Altstädten (Oberallgäu) soll sich nachts immer wieder eine weiße Frau gezeigt haben. Gewöhnlich erschien sie gegen Mitternacht in schönem Gewand und wandelte am Brunnen umher. Kein Mensch konnte sich den Spuk erklären. Immerhin: Nach einer gewissen Zeit verschwand sie wieder - und tat nie jemandem was zu leiden. Ähnliche Spuk-Frauen wurden auch schon an anderen Stellen gesichtet.

    Sado-Hexen: Der Säuling bei Füssen gilt als Hexen-Treffpunkt. Einem Tiroler spielten die Furien besonders übel mit. Sie schnappten den Mann, der als jähzornig galt und ständig fluchte, und rissen ihn davon. An einem geheimen Feuerplatz in der Wildnis beschlugen sie seine Hände und Füße mit Hufeisen, peitschten ihn, und setzten sich auf ihn. Später musste er sie bis zur Spitze des Säuglings tragen. Der Mann überlebte schwer verwirrt.

    Drachen, Teufel, Hexen und Feuer-Männer: Das Allgäu steckt voller Fabelwesen.
    Drachen, Teufel, Hexen und Feuer-Männer: Das Allgäu steckt voller Fabelwesen. Foto: Daniel Wirsching, dpa, Montage: Boxler

    Todes-Skelett: "Wer den Totenkopf nicht ehrt, liegt schon bald unter der Erd.'" So in etwa lautet die Botschaft einer Sage aus dem angrenzenden Lechtal. Auf dem Weg ins Wirtshaus kickte ein Bursche auf einem Friedhof achtlos einen Totenschädel weg und lud "den Glatzkopf" spöttisch zum Nachtmal ein. Das sollte sich rächen. Um Mitternacht erschien ein graues Skelett im weißen Totenhemd in der Gaststube und steuerte zielstrebig auf den Frevler zu und rief: "Heut an mir, morgen an dir." (Heute würde es vermutlich sagen: "Wie Du mir, so ich Dir.") Der Totenkopf-Kicker wurde vor Schreck grau und alt wie ein Greis. Am nächsten Tag starb er.

    Tornado-Schlange: In der Nickalpe im Hintersteiner Tal gab es früher Vipern ohne Ende. Ein Schlangenbeschwörer sagte unter einer Bedingungen Hilfe zu: Unter den Schlangen dürfte keine weiße Viper sein. Man versicherte es ihm. Daraufhin lockte er mit einer speziellen Pfeife Hunderte von Schlangen an, die in seinem Feuer verbrannten. Doch am Schluss kam er selbst zu Tode. Eine weiße Schlange kam mit schrillem Pfiff angeflogen - und durchbohrte ihm die Brust. Apropos Schlangen. Während die weiße Otter nur ein Fabelwesen ist, gibt es im Allgäu tatsächlich eine doppelköpfige Klapperschlange. Ein Video darüber findest Du hier.

    Wo der Teufel zuschlägt, schaut's für den Menschen schlecht aus.
    Wo der Teufel zuschlägt, schaut's für den Menschen schlecht aus. Foto: Ralf Lienert

    Grusel-Katze: Dieser Stubentiger war wohl eher ein Höllenhund! Ein Einödsbauer bekam einmal einen Riesen-Schreck, als er seiner Katze auf die Schliche kam: Heimlich scharte das Tier immer nachts eine gewaltige Horde von Artgenossen in seinem Haus um sich. Der Bauer versucht es deshalb zu erschießen. Doch die Katze springt auf, kratzt ihn am Hals und verschwindet. Der Mann jedoch bleibt gezeichnet: Ein riesiger Kropf bildet sich an seinem Hals.

    Zwitter-Wesen: Keine Panik, wenn Dir in Pfronten-Ösch nachts ein furchterregendes Tier über den Weg laufen sollte. Der "Öscher Hund" ist eine Mischung aus Kalb und Hund und - ja - er hat riesige Feuer-Augen. Doch bislang hat er zum Glück noch niemanden attackiert...

    Haus-Drachen: Hier geht's nicht um den Ehepartner oder Nachbarn, sondern um einen Drachen, der in einem früheren Wirthaus in Kempten lebte. Als ein skruppelloser Fremder einmal dort einkehrte, holte ihn der Teufel in Gestalt eines furchterregenden Drachen ab und entführte ihn durch die geschlossenen Wände in die Hölle. Dabei soll er ein Loch in der Mauer hinterlassen haben.

    Das Große Loch, über das sich in Kempten heutzutage viele Mythen ranken, folgte freilich erst viele, viele Jahre später an einem anderen Ort der Stadt.

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