Wegen der Pandemie wird in weiten Teilen Frankens auf das traditionelle Schmücken von Brunnen mit handbemalten Ostereiern verzichtet. 14 Kommunen rangen sich nach Angaben der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz schon zu einer Absage durch. Sie befürchten den Besuch von mehreren Zehntausend Ausflüglern, die normalerweise die kunstvoll dekorierten Brunnen bestaunen.
Osterbrunnen: Brauch wird wegen Corona abgesagt
Der Brauch in der Fränkischen Schweiz ist mehr als 100 Jahre alt. Mit dem Schmücken von Brunnen und Quellen unterstrichen die Menschen die Bedeutung des Wassers, das früher in der Region oft knapp war. Mittlerweile gibt es in ganz Bayern und auch in anderen Bundesländern Osterbrunnen.
Einer der bekanntesten Osterbrunnen ist in Bieberbach (Landkreis Forchheim) - mehr als 10 000 handbemalte Eiern zieren dort normalerweise den Brunnen. "So schwer es uns fällt, wir können den Osterbrunnen dieses Jahr nicht schmücken", sagte Barbara Pickelmann vom dortigen Heimatverein.
So viele handbemalte Eier wie nie
Dabei hätten sie so viele handbemalte Eier wie noch nie. "Wir haben das ganze Jahr Eier gesammelt, ausgepustet und online über Farben und Muster diskutiert", erzählte Pickelmann. "Wir hatten schließlich jede Menge Zeit und wollten uns ein Stück Normalität in der Pandemie erhalten."
Einige Kommunen wollen dieses Jahr zumindest Bäume schmücken, teilte die Tourismuszentrale Fränkische Schweiz mit. An den Bäumen rund um den Marktplatzbrunnen in Gerolzhofen (Landkreis Schweinfurt) baumeln beispielsweise schon mehr als tausend Eier. "Durch die bunten Ostereier haben wir wieder ein besonderes Flair auf dem Marktplatz, das uns alle auf den Frühling freuen lässt", meinte Bürgermeister Thorsten Wozniak (CSU).
In unserem Archiv-Artikel "Warum werden an Ostern die Brunnen geschmückt?" spricht Mesmerin Elisabeth Kling aus Überbach/Dietmannsried über Geschichte und Bedeutung der österlichen Hingucker.