Zu einer missbräuchlichen Notbremsung eines ICE-Zuges der Deutschen Bahn kam es am Dienstagmorgen, 30. September, in der Nähe von Ingolstadt. Das teilt die Bundespolizeiinspektion Nürnberg am Donnerstag mit. Demnach hatte ein junger Mann den ICE 501, der von Berlin nach München unterwegs war, ohne Fahrschein genutzt. Bei der Fahrscheinkontrolle eskalierte dann die Situation.
22-Jähriger schlägt mit Nothammer Scheibe zur Notbremse ein
Der 22-jährige Fahrgast war laut Polizei am Berliner Hauptbahnhof in den Fernverkehrszug eingestiegen. Als er von einer Zugbegleiterin kontrolliert wurde, konnte er kein gültiges Ticket vorzeigen und weigerte sich zudem, seine Personalien zu nennen. Die Bahnangestellte informierte den Schwarzfahrer darüber, dass sie die Bundespolizei für den nächsten Halt in München anfordern würde.
Der uneinsichtige Fahrgast erklärte daraufhin, dass die Münchner Polizei ihm zu streng sei, schildert die Polizei. Der Mann stand von seinem Platz auf, griff sich einen Nothammer, um damit die Glasscheibe zur Betätigung der Notbremse einzuschlagen, und zog diese dann auch. Zu diesem Zeitpunkt fuhr der ICE der Deutschen Bahn gerade mit einer Geschwindigkeit von 280 km/h. Der Zug legte daraufhin eine Vollbremsung ein – kurz vor dem Euerwangtunnel, der etwa auf halber Strecke zwischen Nürnberg und Ingolstadt liegt.
ICE-Notbremsung vor Ingolstadt: Schwarzfahrer wird von Soldat gestellt
Ein im Zug mitreisender Soldat der Bundeswehr konnte den 22-Jährigen stellen. Am Ingolstädter Hauptbahnhof, wo der ICE wegen der Notbremsung einen ungeplanten Halt einlegen musste, übergab der 50-jährige Soldat den Mann einer Streife der Landespolizei.
Die in diesem Fall zuständige Bundespolizei leitete ein Ermittlungsverfahren gegen den jungen Mann ein – wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr, Missbrauchs von Notrufen, der Sachbeschädigung und des Erschleichens von Leistungen. Alle 320 Zugreisenden blieben bei dem Vorfall unverletzt.
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