Nach Meldungen über Lieferprobleme beim Corona-Impfstoff von Pfizer sind die geplanten Zweitimpfungen bei Menschen in Bayern laut Gesundheitsministerium nicht in Gefahr. Unklar war am Freitag, wie es mit den Erstimpfungen weitergeht.
Bayern verfüge aktuell über eine Reserve von rund 100.000 Corona-Impfstoffdosen, teilte ein Ministeriumssprecher mit. Zudem werde der Freistaat am 18. Januar mit weiteren rund 107.000 Impfdosen planmäßig beliefert. "Dadurch kann die Zweitimpfung bei allen bislang im Freistaat geimpften Menschen durchgeführt und ein ordnungsgemäßer Schutz gewährleistet werden." Die an diesem Wochenende vereinbarten Impftermine könnten bayernweit stattfinden.
Wie es mit Corona-Erstimpfungen in Bayern weitergeht, steht noch nicht fest
Über die Fortsetzung der Erstimpfungen könne allerdings erst "nach weiteren Informationen des Bundes über die zuverlässige Belieferung der Länder entschieden werden", betonte der Ministeriumssprecher. "Zentral ist, dass der Bund und die EU-Kommission als Vertragspartner für eine verlässliche Gewährleistung der Impfstoffversorgung und eine schnellstmögliche Kompensation möglicher Lieferausfälle eintreten."
Das bayerische Gesundheitsministerium werde jedenfalls dafür sorgen, dass im Freistaat auch künftig jede Zweitimpfung gewährleistet werde und fordere den Bund auf, "für Planbarkeit in den vertraglich zugesicherten Impfstofflieferungen zu sorgen".
Pfizer kann die kommenden drei bis vier Wochen zugesagten Corona-Impfstoff nicht liefern
Zuvor hatte das Bundesgesundheitsministerium mitgeteilt, dass der Pharmakonzern Pfizer in den kommenden drei bis vier Wochen die bereits zugesagte Menge an Corona-Impfstoff nicht liefern könne. Das sei der EU-Kommission und über diese den EU-Mitgliedsstaaten kurzfristig mitgeteilt worden. Die für Deutschland am Montag vorgesehene wöchentliche Lieferung erfolge aber wie geplant.
Grund für die Lieferprobleme sind demnach Umbauten im Pfizer-Werk im belgischen Puurs. Diese dienten nach Angaben des Unternehmens dazu, die Kapazitäten ab Mitte Februar zu erhöhen. Aus Puurs würden alle Länder der Welt außer den USA beliefert. "Die Gesundheitsministerinnen und -minister von Bund und Ländern nehmen diese sehr kurzfristige wie unerwartete Mitteilung der Kommission und von Pfizer mit Bedauern zur Kenntnis", hieß es in der Mitteilung.
Unklar war am Freitag zunächst noch, wie groß die Mengen an Impfstoff sind, die nun vorerst nicht zur Verfügung stehen werden.