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Große Suchaktion der Polizei: Giftköder bei Greifvögeln

Niederbayern

Große Suchaktion der Polizei: Giftköder bei Greifvögeln

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    Mit Drohen und Hunden geht die niederbayerische Polizei gegen die das illegale Töten von Greifvögeln vor.
    Mit Drohen und Hunden geht die niederbayerische Polizei gegen die das illegale Töten von Greifvögeln vor. Foto: Benedikt Siegert (Symbolbild)

    Mit Drohnen und Diensthunden hat am Sonntag in Niederbayern eine große Suchaktion der Polizei stattgefunden. Nach Angaben der Polizei war das Ziel mögliche ausgelegte Giftköder oder tote Greifvögel zu finden. Der Grund: Im vergangenen Jahr sorgte eine Reihe von illegalen Tötungen von Greifvögeln in Niederbayern für Aufsehen. Zwischen Januar und Mai 2021 sind dort mehr als ein Dutzend toter Greifvögel aufgefunden worden, nicht selten wurden in unmittelbarer Nähe zu den Vögeln Giftköder festgestellt, teilte die Polizei mit. Zur Freude der Einsatzkräftze wurden bei der Suchaktion weder tote Greifvögel noch Giftköder entdeckt.

    Bei einigen Vogel-Kadavern konnte die Polizei im vergangenen Jahr das Kontaktgift Carbofuran nachweisen

    Im vergangenen Jahr wurde für die Aufklärung eine Ermittlungsgruppe für Naturschutzkriminalität ins Leben gerufen. Auch aus der Bevölkerung kamen laut Polizei vermehrt Hinweise auf gefundene tote Vögel. Bei einigen Kadavern konnte die Polizei das schnell wirkende Fraß- und Kontaktgift Carbofuran nachweisen.

    Landesbund für Vogelschutz (LBV) – klare Signale an die Täter

    An der Aktion haben auch Vertreter des bayerischen Naturschutzverbands Landesbund für Vogelschutz (LBV) teilgenommen. Das gemeinsam von LBV und Gregor Louisoder Umweltstiftung (GLUS) getragene Projekt „Tatort Natur“ hat in den letzten drei Jahren gezeigt, dass die illegale Verfolgung von Greifvögeln ein landesweites Thema ist. In der vom LBV für das Landesamt für Umwelt (LfU) zusammengestellten Auflistung solcher Fälle wurden in Bayern 41 vergiftete und 3 abgeschossene geschützte Vogelarten dokumentiert.

    „Wir freuen uns, dass das Polizeipräsidium Niederbayern klare Signale an die Täter sendet und nun auch eine landesweite Arbeitsgruppe unter Beteiligung von Fachbehörden aufbauen wird, in der sich LBV und GLUS sehr gerne aktiv einbringen werden, um diesen verabscheuungswürdigen Straftaten endlich einen Riegel vorzuschieben“, stellt LBV-Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer fest.

    Polizeipräsident: Aktion war deutliches Signal für potentielle Täter

    Polizeipräsident Manfred Jahn: „Mit dieser Aktion wollen wir ein deutliches Signal an potentielle Täter aussenden. Wir nehmen das Thema Naturschutzkriminalität sehr ernst, insbesondere das Töten von geschützten Arten werden wir nicht tolerieren, Straftaten werden konsequent verfolgt“.

    Greifvögel gelten in Deutschland als streng geschützte Tierarten – Gesetz sieht empfindliche Strafen vor Greifvögel sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Es ist daher verboten, sie der Natur zu entnehmen, zu verletzen, zu töten, oder ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten zu beschädigen oder gar zu zerstören. Bei den streng geschützten Tierarten sowie den europäischen Vogelarten gilt zusätzlich das Verbot, sie unter anderem während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs-, und Wanderungszeit erheblich zu stören. Nach dem Gesetz sind Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe möglich.

    Die Polizei appelliert an die Bevölkerung, tote Greifvögel zu melden. Diese sollten aber weder berührt noch transportiert werden.

    Lesen Sie dazu auch: Weiden in der Oberpfalz: Gift im Getränk? Ein Toter und mehrere Verletzte in Lokal

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