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Hoch die Gläser! Allgäuer Seniorenheim lädt bis April zum Haus-Flohmarkt

Schallplatten, Deko & Co.

Hoch die Gläser! Allgäuer Seniorenheim lädt bis April zum Haus-Flohmarkt

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    Ursl Schmitz hat einst im Margaretha- und Josephinenstift gearbeitet. Der Hausflohmarkt lockte die 80-Jährige auch deswegen.
    Ursl Schmitz hat einst im Margaretha- und Josephinenstift gearbeitet. Der Hausflohmarkt lockte die 80-Jährige auch deswegen. Foto: Matthias Becker

    „Ich kenne das Haus von früher“, sagte Ursl Schmitz während ihres Rundgangs durch die untere Etage des Margaretha- und Josephinenstifts. Die 80-Jährige arbeitete dort einst. Am Montag kam sie, um sich ihre alte Wirkungsstätte noch einmal anzuschauen – und um ein wenig zu stöbern.

    Nicht nur sie lockte der Hausflohmarkt. 200 bis 300 Menschen begutachteten laut Geschäftsführer Daniel Huck Möbel, Geschirr, Dekoartikel, Schallplatten und allerhand anderes. „Wir sind gerade dabei, Platz für den Umbau zu schaffen“, sagte er. Vor einem Jahr schloss die stationäre Pflege des Margaretha- und Josephinenstifts. Seitdem hat sich im Haus bereits einiges verändert.

    Termin

    Der Hausflohmarkt im Margaretha- und Josephinenstift läuft noch bis Donnerstag, 30. April, montags bis donnerstags von 9 bis 12 und 13 bis 17 Uhr sowie freitags von 9 bis 14 Uhr.

    Aus wirtschaftlichen Gründen hatte die Stiftung die stationäre Pflege in dem Heim am Kemptener Adenauerring aufgegeben, hieß es. Vor gut einem Jahr zogen die Bewohner in andere Einrichtungen um. Mittlerweile ist das betreute Wohnen im Nebengebäude fast komplett belegt. „Es sind nur noch einzelne der 32 Wohnungen übrig“, sagt Huck. Um die Senioren nicht zu stören, habe man dort nach und nach umgebaut.

    Im fünften Stock des Haupthauses sind zwischenzeitlich Studierende und Auszubildende eingezogen. Ihnen stehen zehn Appartements und eine Dreier-Wohngemeinschaft zur Verfügung. In einer weiteren Etage leben in einer Wohngruppe der Lebenshilfe 21 Menschen mit Behinderung, sagt Huck.

    Möbel, Geschirr, Dekoartikel, Schallplatten und allerhand anderes kann bei dem Hausflohmarkt ergattert werden.
    Möbel, Geschirr, Dekoartikel, Schallplatten und allerhand anderes kann bei dem Hausflohmarkt ergattert werden. Foto: Matthias Becker

    Außerdem sind im Margaretha- und Josephinenstift nun das „Zentrum für Pflege und Demenz“ der Stadt Kempten, das Quartiersbüro Nord als Anlaufstelle für ältere Kemptener sowie die Mittagsbetreuung der Fürstenschule untergebracht. Es gebe bislang wenige Mehrgenerationen-Einrichtungen dieser Art in der Region, sagt Huck zu dem Konzept, das einen Ort vorsehe, „an dem alle Generationen leben und sich begegnen“. Die Nutzung eines weiteren Bereichs werde voraussichtlich demnächst fix sein, sagt der Geschäftsführer. Derzeit stünden Gespräche über die Verträge an. Danach sei das Haus „voll belegt“.

    Wiederverwerten statt wegwerfen

    Nun steht allerdings erst einmal der Hausflohmarkt auf dem Programm. „Uns war der Recycling-Gedanke wichtig“, sagte Huck am Montag. Statt auf dem Müll zu landen, sollen die Sachen weiterverwendet werden. Immer wieder kamen Menschen zu ihm, die fündig geworden sind. Ein Mann hatte einen Packen Schallplatten unterm Arm, den hatte er schon bezahlt. Nun legte er einen Leder-Geldbeutel auf den Tisch. Den gab es für einen Euro.

    Die Waren sind über die Jahre liegen geblieben, sagte Huck. Manches hätten die Erben von Verstorbenen nicht abgeholt. Auch Spinde zum Beispiel, in denen Mitarbeiter ihre Kleidung einschließen konnten, stehen zum Verkauf. Dafür interessierte sich Anna Fäustle – sie kann so einen Schrank gut in ihrer Werkstatt gebrauchen, sagte sie. Vielleicht nutzt sie ihn auch als Kleiderschrank. Die 23-Jährige lebt in der Nachbarschaft und kam auch deswegen vorbei, weil ihre Oma einst in dem Seniorenheim wohnte.

    Aufgrund des Platzes haben Huck und sein Team noch nicht alle Artikel ausgestellt. Am Montag kamen sie mit dem Nachbestücken der Räume kaum hinterher, so groß war die Nachfrage am ersten Tag.

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