Bei kräftigen Gewittern mit Starkregen sind in Franken mehrere Menschen verletzt worden. In Nürnberg gingen am Donnerstagabend Hunderte Anrufe bei Polizei und Feuerwehr ein. Viele Keller und Tiefgaragen liefen nach Angaben der Nürnberger Polizei voll Wasser, ebenso mehrere Straßenunterführungen.
Unwetter in Nürnberg: Strom teilweise ausgefallen
In Teilen der Stadt war im Zuge des Unwetters der Strom ausgefallen. Betroffen von den Überflutungen waren nach Angaben der Feuerwehr vor allem die Altstadt und der Stadtteil Steinbühl. Allein zwischen 18 Uhr und 19 Uhr fielen in Nürnberg laut Deutschem Wetterdienst (DWD) 47 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Feuerwehr wurde laut Stadt zu 885 Einsätzen gerufen, die Polizei war bei 300 unwetterbedingten Einsätzen gefordert.

Feuerwehreinsätze am Freitag in Nürnberg
Auch am Freitag pumpte die Feuerwehr hier noch zahlreiche Keller aus. Mehrere Unterführungen standen unter Wasser. Die Feuerwehr beseitigte umgestürzte Bäume und Dutzende heruntergefallene Äste.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zeigte sich nach den heftigen Gewittern betroffen. "Was für ein schlimmes Unwetter in #Nürnberg. Unser Mitgefühl mit allen, die davon betroffen waren", schrieb der CSU-Politiker auf der Plattform X, vormals Twitter. Zugleich dankte er den Einsatzkräften für ihre "hervorragende Arbeit".
Auch südlich von Nürnberg im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wütete das Unwetter. 40 Bäume stürzten dort auf eine Straße und begruben 12 Autos unter sich. Drei Menschen aus den Fahrzeugen mussten vom Rettungsdienst versorgt werden, darunter ein knapp zwei Wochen alter Säugling.
Teil der Stadtmauer in Weißenburg eingestürzt
In Weißenburg mit seiner historischen Altstadt stürzte wegen der Regenmassen ein Teil der Stadtmauer ein. Die Mauer sei auf einer Länge von rund 25 Metern in sich zusammengefallen, sagte ein Sprecher der Stadt. Verletzt wurde dabei niemand.
In Oberfranken lag die Zahl der Einsätze nach Angaben der Behörden im dreistelligen Bereich. Grund dafür waren meistens vollgelaufene Keller, abgeknickte Bäume und überflutete Unterführungen. Mehrere Menschen erlitten Verletzungen. Ein 71-Jähriger wurde schwer verletzt in eine Klinik gebracht, nachdem beim etwa 15 Kilometer von Bayreuth entfernten Thurnau ein Baum auf sein fahrendes Auto gestürzt war.
Stand-up-Paddler am Bodensee vermisst
Unwetter gab es am Donnerstag aber auch weiter südlich: Die Agentur für Arbeit in Augsburg war laut einer Sprecherin am Freitag telefonisch nur einschränkt erreichbar, weil in Folge des Starkregens Wasser in ein Rechenzentrum eingedrungen sei.
Auf dem österreichischen Teil des Bodensees suchte die Polizei weiter nach einem vermissten Paddler. Wie die Wasserpolizei Vorarlberg berichtete, war der junge Mann am Vorabend bei Windstärke sechs weit vom Vorarlberger Teil des Seeufers abgetrieben.
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