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ICE nach Garmisch oder Oberstdorf: Bahn streicht Fernzüge in die Alpen

Züge in die Alpen

Mit dem ICE in die Alpen? Fernzüge nach Oberstdorf und Garmisch sollen wegfallen

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    Der Bahnhof von Oberstdorf: Bisher ist der Ferienort in den Alpen mit
    Der Bahnhof von Oberstdorf: Bisher ist der Ferienort in den Alpen mit Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Archivbild)

    Wer aus dem Norden Deutschlands in die bayerischen Berge reisen möchte, ist bislang in den Zügen der Deutschen Bahn gut aufgehoben. Direktverbindungen führen von Hamburg, Kiel oder Berlin aus direkt in die schönen Ferienorte Südbayerns, manche sogar mehrmals die Woche. Ohne auch nur einmal umzusteigen können Fahrgäste mit dem ICE oder IC in die Alpen reisen. Doch mit dem bequemen Reisen soll spätestens mit dem Fahrplanwechsel bei der Bahn im Dezember Schluss sein: Der Konzern plant, die traditionellen Alpen-Fernzüge fast komplett zu streichen. Und manche Verbindungen fallen schon vorher weg.

    Zug in die Alpen: Bahn streicht Direktzüge nach Oberstdorf, Garmisch und Berchtesgaden

    Wie der Münchner Merkur berichtet, soll der Direktzug mit dem Namen „Karwendel“-ICE, der immer samstags von Berlin direkt bis nach Garmisch-Partenkirchen fährt, schon am 27. September zum letzten Mal fahren. Der Intercity „Königssee“, der bisher täglich in neuneinhalb Stunden von Hamburg nach Berchtesgaden fährt, wird zum 21. September aus dem Fahrplan genommen. Und der IC 2085 aus Hamburg ins Allgäu, genannt „Nebelhorn“, wird am 7. Oktober zum letzten Mal nach Oberstdorf fahren. Auch der Fernzug „Wetterstein“, der an Wochenenden Hamburg mit Garmisch-Partenkirchen verbindet, soll im Dezember wegfallen.

    Für Touristen aus Norddeutschland bedeutet der Wegfall der Direktzüge, dass sie künftig viel häufiger umsteigen müssen, um in die bayerischen Alpen zu kommen. Allerdings sind sie mit Umsteige-Verbindungen womöglich schneller am Ziel. Der „Nebelhorn“-IC von Hamburg nach Oberstdorf macht an insgesamt 20 Stationen Halt, bis er aus der Hansestadt im Allgäu ankommt. Ferienorte in den Bergen befürchten nun, dass einige Touristen nicht mehr in den Urlaub kommen.

    Wegfall der Direktzüge: Ferienorte laufen Sturm gegen Entscheidung der Bahn

    Doch was steckt hinter dem Wegfall der Direktverbindungen in die Berge? Gründe gibt es für Entscheidungsträger bei der Deutschen Bahn gleich mehrere. Insgesamt waren die Fernzüge in den Süden nicht immer so stark ausgelastet wie erhofft. Die Zahl der Reisenden schwankt stark mit den Jahreszeiten. Hinzu kommen steigende Kosten für den Unterhalt der Bahntrassen und bevorstehende Baustellen in Bayern.

    Fahrgastverbände kritisieren, dass mit dem Wegfall der Alpen-Direktzüge etwas für Bahnreisende verloren geht. Zwar sind die Touristen aus dem hohen Norden mit den Fernzügen sehr lange unterwegs, bis sie in den Bergen ankommen. Doch gerade ältere Menschen bevorzugen die Verbindung mit weniger Umstiegen.

    Mehrere Bürgermeister von Ferienorten haben sich nun gegenüber Münchner Merkur und Bayerischem Rundfunk kritisch geäußert, was den Wegfall der Alpen-ICEs angeht. Sie befürchten, dass Touristen aus Norddeutschland ausbleiben, wenn es keine Direktzüge mehr bis in die Alpen gebe. Viel Gelegenheit, sich gegen die Streichung zu wehren, bleibt den Kommunen aber nicht mehr. Die Deutsche Bahn will Ende September über den Fahrplanwechsel informieren und Details zum künftigen Fernzugangebot vorlegen.

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