Es hat 24 Grad unter Null, der Vollmond steht knapp über dem Gipfel und wir steigen auf 2000 Meter Höhe aus unserem heißen Whirlpool. Wir sind nur in Handtücher gehüllt, die Allgäuer Nacht ist sternenklar. Leise knirscht der Schnee unter den Zehen.
Unser Ziel sind die kuschlig warmen Schlafsäcke in unserem Iglu. Doch bevor wir die Holztüre schließen, werfen wir einen Blick auf den sternenklaren Himmel über dem 224 Meter hohen Nebelhorngipfel. Und schon umgibt uns die Stille unserer Schneehöhle.

Die Nacht in der Iglu-Lodge ist ein Naturerlebnis der unvergleichlichen Art. Es ist ein besonders intensiver Kontakt mit der atemberaubenden Allgäuer Bergwelt. Im Inneren der Iglus ist es gar nicht so kalt wie erwartet. Auf den Schneebetten liegen echte Nordland-Rentierfelle, und die Expeditions-Schlafsäcke sind für Einsätze am Polarkreis geeignet.
Übernachtungen in der Iglu-Lodge sind aber auch ein Gruppenerlebnis. Die Macher des Schneehotels haben neben den elf Schlafiglus ein mächtiges Restaurant- und Event-Iglu sowie eine Iglu-Bar für 30 Personen gebaut. Dort gibt es nicht nur den Begrüßungsdrink, dort wird jeden Abend Fondue mit Allgäuer Käse oder Käsenudeln serviert. Der Absacker an der Bar ist eisgekühlt, versteht sich.
Bauherr Michael Pruss engagierte für die Innenraumgestaltung fünf renommierte Allgäuer Künstler für ein einzigartiges Wohnerlebnis mit viel Kunst aus Eis und farbigem Licht. Das wohl Spektakulärste am Iglu-Dorf sind die beiden Whirlpools. Einer davon steht neben der Hochzeits-Suite. Dieses Schlaf-Iglu verfügt über einen getrennten Wohn-/Schlafraum, der mit einem Sofa eingerichtet ist. Genächtigt wird auf einem speziellen Romantik-Bett. Was gibt es Schöneres: ein Bad in heißem Wasser, die Liebste an der Seite und ein Glas Sekt in der Hand.
Jedes Jahr ein anderes Motto

Das Sahnehäubchen des Abends ist der Blick zum Himmel: Störende Lichtquellen der Städte sind hier weit entfernt – es gibt nur einen tiefblauen Himmel und funkelnde Sterne. Schemenhaft lassen sich im Mondlicht auch einige der 400 Gipfel erkennen, die vom Nebelhorngipfel am Tag zu sehen sind. Übrigens: Auf dem Nebelhorn kann auch geheiratet werden; ein Service der Gemeinde Oberstdorf.
Seit 2003 werden im Allgäu Iglus in der klassischen Blockbauweise der Inuit gebaut. Im Jahre 2009 entstand die Idee zum Bau eines Iglu-Hotels. Als Standort wurde das Skigebiet am Nebelhorn ausgewählt. Jedes Jahr gibt es rund um alle Iglus ein Motto – wie zum Beispiel Allgäu, Unterwasserwelten, Zauberwald, Eintausend und eine Nacht oder Wild Wild West. Eine wilde Geschichte ist die Übernachtung in einem Iglu in der Tat. Mehr Infos unter: Informationen
08321/6189455 und www.iglu-lodge.de.
So läuft eine Übernachtung ab
- Bis 14.30 Uhr Anreise nach Oberstdorf zur Nebelhornbahn.
- 16.15 Uhr Treffen im Bergrestaurant Höfatsblick, wo die Gäste abgeholt werden. Danach kurzer Fußmarsch (200 Meter) zur Iglu-Lodge.
- 16.30 Uhr Eintreffen in der Lodge und Einführung.
- 18.30 Uhr Gemeinsames Abendessen. Allgäuer Käsefondue im Restaurant Iglu.
- Anschließend Whirlpool/gemütliches Beisammensein.
- 8 Uhr Aufwachen im Schlafsack. Gereicht wird ein warmer Tee.
- 9 Uhr Frühstück im Bergrestaurant Höfatsblick und individuelle Abreise.