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Kriminalität: Rücktransport von Müll aus Tschechien nach Bayern läuft

Kriminalität

Rücktransport von Müll aus Tschechien nach Bayern läuft

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    Ein Bagger häuft Müll auf. Eine deutsche Abfallfirma soll illegal Müll entsorgt haben, der nun vom Freistaat Bayern zurückgeholt werden muss.
    Ein Bagger häuft Müll auf. Eine deutsche Abfallfirma soll illegal Müll entsorgt haben, der nun vom Freistaat Bayern zurückgeholt werden muss. Foto: Pryèek Vladimír/CTK/dpa

    Rund 300 Tonnen illegal entsorgten Müll holt der Freistaat Bayern in diesen Tagen aus Tschechien zurück. Am Montag habe der erste Lastwagen den Ort Jirikov im Osten des Landes verlassen, sagte eine Sprecherin der Regierung der Oberpfalz. Der tschechische Umweltminister Petr Hladik informierte sich am Dienstag über die Maßnahme.

    Der christdemokratische Politiker verurteilte diesen und andere Fälle mutmaßlicher krimineller Müllentsorgung in seinem Land: «Aus meiner Sicht ist das ein organisiertes Verbrechen – mit Recycling hat das nichts gemein», sagte er der Agentur CTK zufolge. «Falls sich jemand gedacht haben sollte, dass er seinen Müll billig loswird, dann hat sich derjenige sehr geirrt.» Sein Land habe in der Sache monatelang Druck gemacht.

    Auch die Gemeindevorsteherin von Jirikov, Barbora Siskova, zeigte sich zufrieden. Sie bedankte sich bei den Bürgern, die sie auf die illegale Müllhalde aufmerksam gemacht hatten. Den Erfolg werde man mit den Einwohnern feiern. «Wir haben Kuchen gebacken und werden auch ein Bierfass anstechen», sagte sie. Die Gemeinde Jirikov liegt mehr als 200 Kilometer östlich von Prag.

    Bodenproben nach Abtransport geplant

    Der Sprecherin der Regierung der Oberpfalz zufolge wird der Abfall nach Art und Größe sortiert, nach Deutschland gebracht und ordnungsgemäß entsorgt. Hladik kündigte an, dass nach dem Abtransport Bodenproben genommen werden sollen, um eine Kontamination auszuschließen.

    Die Staatsanwaltschaft Weiden ermittelt seit einiger Zeit, weil ein Unternehmen aus der Oberpfalz den Müll illegal nach Tschechien gebracht haben soll. Der Geschäftsführer und ein weiterer Mensch wurden in Untersuchungshaft genommen. Nach Einschätzung der Ermittler wurden mehrere Jahre lang gefährliche, aber auch nicht gefährliche Abfälle ohne die nötigen Genehmigungen in das Nachbarland transportiert.

    Aufgrund einer Behördenanordnung muss der Abfall nach Bayern zurückgeschafft werden. Weil das Unternehmen das nicht getan hat, übernimmt der Freistaat die Rückholung. Die Kosten muss möglicherweise der Staat übernehmen, denn das Entsorgungsunternehmen ist mittlerweile insolvent.

    Bürgermeisterin Barbora Šišková und der tschechische Umweltminister Petr Hladík sind froh, dass der Abfall nun abtransportiert wird.
    Bürgermeisterin Barbora Šišková und der tschechische Umweltminister Petr Hladík sind froh, dass der Abfall nun abtransportiert wird. Foto: Pryèek Vladimír/CTK/dpa
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