Alles "nur im Kopf "

40-Jähriger tötet seine Schwiegermutter mit roher Gewalt im Wahn

Ein 40-Jähriger hat im August 2022 seine Schwiegermutter mit roher Gewalt umgebracht.

Ein 40-Jähriger hat im August 2022 seine Schwiegermutter mit roher Gewalt umgebracht.

Bild: Daniel Karmann, dpa (Symbolbild)

Ein 40-Jähriger hat im August 2022 seine Schwiegermutter mit roher Gewalt umgebracht.

Bild: Daniel Karmann, dpa (Symbolbild)

Ein 40-Jähriger steht in einem Sicherungsverfahren vor dem Nürnberger Landgericht. Er ist paranoid schizophren und hat seine Schwiegermutter im Wahn getötet.
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dpa
26.05.2023 | Stand: 18:17 Uhr

Weil er in einem Wahn seine Schwiegermutter getötet und seine Frau schwer verletzt haben soll, steht ein 40-Jähriger seit Freitag in einem Sicherungsverfahren vor Gericht. Das Landgericht Nürnberg muss dabei entscheiden, ob der Mann dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht wird.

Thalmässing: Zur Rede gestellt und mehrfach geschlagen

Der Beschuldigte leidet nach Angaben der Staatsanwaltschaft an einer paranoiden Schizophrenie und ging im Herbst 2022 davon aus, dass er vom Secret Service und dem Bundesnachrichtendienst verfolgt wird. Weiter führte die psychische Erkrankung des Mannes demnach dazu, dass er glaubte, seine Frau und Schwiegermutter wären daran beteiligt und versuchten, die beiden gemeinsamen Kinder zu vergiften. Im August 2022 soll der Mann seine Frau in der gemeinsam Wohnung in Thalmässing (Landkreis Roth) dazu zur Rede gestellt und mehrfach geschlagen haben. Im Anschluss fuhr er demnach zu seiner Schwiegermutter nach Roth und brachte sie mit roher Gewalt um. Als er versucht haben soll, auch die Freundin der Schwiegermutter zu töten, wurde der Mann festgenommen.

Tat hätte durch Medikamente verhindert werden können

In einer Erklärung seines Verteidigers räumte der Mann die Vorwürfe zu Prozessbeginn vollumfänglich ein, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Er bedauere die Tat und wisse, dass sie hätte verhindert werden können, wenn er seine Medikamente eingenommen hätte. Diese habe er damals eigenmächtig abgesetzt, sagte der Iraner. Heute wisse er, dass alles "nur im Kopf" und er krank gewesen sei.

Landgericht Nürnberg: Urteil im Juni

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten unter anderem Totschlag, gefährliche Körperverletzung und Nötigung vor. Der Mann ist seit August 2022 in einer Klinik untergebracht. Ein Urteil wird Ende Juni erwartet.

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