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München: Frauen per Dating-App betrogen: Mann gesteht Liebesschwindel

München

Frauen per Dating-App betrogen: Mann gesteht Liebesschwindel

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    Der 38-Jährige (rechts) soll sich auf der Dating-App Tinder als reicher Unternehmer ausgegeben und zwei Frauen, die sich in einer Liebesbeziehung mit ihm wähnten, um viel Geld gebracht haben.
    Der 38-Jährige (rechts) soll sich auf der Dating-App Tinder als reicher Unternehmer ausgegeben und zwei Frauen, die sich in einer Liebesbeziehung mit ihm wähnten, um viel Geld gebracht haben. Foto: Lennart Preiss, dpa

    "Mein Leben war kaputt", erzählt die heute 30-jährige Münchnerin vor Gericht. Sie sei finanziell so sehr ruiniert, dass sie Möbel verkaufen und ihre Wohnung in der Innenstadt kündigen musste. Immer wieder denke sie darüber nach, Privatinsolvenz anzumelden - die Folge eines Betrugs. Ein Mann, den sie über eine Dating-App kennengelernt hatte, soll sie um 130.000 Euro geprellt haben.

    Unter anderem wegen dieses Delikts steht der 38-Jährige vor dem Landgericht München I. Zum Prozessauftakt am Donnerstag gestand er, zwei Frauen vor gut zwei Jahren mit einer Finanzbetrugsmasche insgesamt 175.000 Euro abgenommen haben. Zu beiden hatte er Kontakt über eine App aufgebaut und ihnen für kurze Zeit eine Beziehung vorgespielt.

    Angeklagter gab sich als wohlhabender Geschäftsmann aus

    Der gelernte Zimmermann war vor rund drei Jahren bei einem Ausgang im offenen Vollzug aus dem Gefängnis geflohen, in dem er wegen mehrfachen Betrugs saß. Im Sommer 2022 lernte er unabhängig voneinander die späteren beiden Opfer kennen. Vor Gericht gestand er, sich als vermögender Geschäftsmann ausgegeben und ihnen von sensationellen Geldanlagen erzählt zu haben - "er sprach vom Doppelten, das ich zurückbekommen sollte", sagte sein erstes Opfer im Zeugenstand aus. Sie gab ihm daraufhin 140.000 Euro in bar. Zurück erhielt sie nach einiger Zeit jedoch nur 10.000 Euro. Eine weitere Frau übergab dem Mann insgesamt 45.000 Euro, die sie nie zurückbekam.

    Das erste Opfer, eine alleinerziehende Mutter eines Sohnes, sagte aus, der Angeklagte habe ihr gesagt, er könne ihr nicht erzählen, in welche Geschäfte er das Geld investieren wolle. Als sie das Geld zurückforderte, habe er sie wieder und wieder mit Ausreden hingehalten. 30.000 Euro aus der Summe, die sie dem Angeklagten übergeben hatte, seien zudem nicht von ihr, sondern aus dem Vermögen ihrer Mutter.

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    Zur Polizei ging die Münchnerin erst, nachdem sie einen Anruf von einer anderen Frau bekommen hatte - dem zweiten Opfer, das parallel der Masche aufgesessen gewesen war. Diese Frau, heute 40 Jahre alt, sagte vor Gericht, der Mann sei bereits wenige Wochen nach dem Kennenlernen bei ihr in Bad Wörishofen (Landkreis Unterallgäu) eingezogen. Sie gab ihm nach eigenen Angaben 20.000 Euro für ein Investment und den Kauf eines Autos, zu dem es nie kam. Zudem habe sie ihm 25.000 Euro gezahlt, um damit eine Firma zu gründen. Der Angeklagte habe sie sogar überredet, ihre Arbeitsstelle zu kündigen, um sich ganz auf das Unternehmen konzentrieren zu können. Es wurde nie gegründet.

    Wo das Geld heute ist, ist unbekannt

    Der Angeklagte gestand, dass er stets vorgehabt habe, sich mit dem Geld einzig sein Leben auf der Flucht zu finanzieren. Der 38-Jährige entschuldigte sich im Prozess bei den Frauen. Er habe wegen seines Lebens auf der Flucht "keinen anderen Ausweg" gesehen. Er wolle sich "größte Mühe" geben, das Geld zurückzuzahlen. Vom Gericht befragt, ob von der Summe noch etwas übrig ist, wollte er sich allerdings nicht äußern.

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