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Naturschützer klagen gegen Forschungsreaktor der Technischen Uni München

Illegaler Betrieb?

Naturschützer klagen gegen Forschungsreaktor der Technischen Uni München

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    Naturschützer bemängeln, dass im Forschungsreaktor FRM II der Technischen Universität München mit angereichertem Uran hantiert wird. Nun klagen sie gegen den Betrieb der Anlage in Garching (Landkreis München).
    Naturschützer bemängeln, dass im Forschungsreaktor FRM II der Technischen Universität München mit angereichertem Uran hantiert wird. Nun klagen sie gegen den Betrieb der Anlage in Garching (Landkreis München). Foto: Peter Kneffel/dpa

    Der Bund Naturschutz in Bayern hat Klage gegen den Betrieb des Forschungsreaktors FRM II in Garching bei München eingereicht. Das teilte der Verband am Mittwoch mit. Die Umweltschützer halten den Betrieb der Anlage durch die Technische Universität München (TUM) spätestens seit Ende 2018 für illegal, da dafür weiter hoch angereichertes Uran genutzt wird. Der Betrieb mit diesem Brennstoff war bis Ende 2010 gestattet und dann bis Ende 2018 verlängert worden. Die Vereinbarung von Freistaat und Bund zur weiteren Verlängerung reicht nach Auffassung der Gegner rechtlich nicht. Sie hatten dazu ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben.

    Nach dem Antrag folgte die Klage

    Im Oktober 2019 habe der BN beim Umweltministerium den Antrag gestellt, den weiteren Betrieb des Forschungsreaktors zu untersagen. "Die Antwort im April war leider nichtssagend und ging auf unseren Antrag eigentlich gar nicht ein. Daher hat der BN Anfang Mai Klage gegen den Weiterbetrieb des Forschungsreaktors München II eingereicht", sagte der BN-Vorsitzende Richard Mergner.

    Wie im FRM II radioaktives C-14 austreten konnte, lesen Sie hier.

    Forschungsreaktor derzeit stillgelegt

    Derzeit steht der FRM II wegen der Corona-Beschränkungen ohnehin still. Nach dem Austritt von radioaktiven C-14 muss das Umweltministerium über ein Wiederanfahren entscheiden.

    Atomgegner: Reaktor werde mit waffenfähigem Material betrieben

    Bisher wird der Reaktor mit zu 93 Prozent angereichertem Uran betrieben. Atomgegner sprechen von waffenfähigem Material. Es gibt aber Fortschritte bei der Herstellung eines niedriger angereicherten Brennstoffs. Die ersten Prototypen mit einer geringeren Anreicherung von 19,75 Prozent sollen Anfang 2021 hergestellt werden und 2022 in die Produktion gehen, zunächst für erste Bestrahlungsversuche. Wann der Brennstoff eingesetzt werden könne, hänge bei erfolgreichen Tests von der Genehmigung durch die Behörden ab, hieß es im Mai von den Betreibern des FRM II.

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