Bayern hat seine erste Megawatt-Ladesäule für Lkw. In Plattling hat eine Gruppe rund um den Lastwagen- und Bushersteller MAN und die Technische Universität München dort öffentlich einen Ladevorgang mit mehr als einem Megawatt Leistung demonstriert. Ladesäulen in dieser Stärke sollen es ermöglichen selbst 40-Tonner binnen 30 Minuten mit genug Energie für eine Strecke von 400 Kilometern zu versorgen.
Elektrifizierung des Güterverkehrs mit Schnelladesäulen
Das Thema Megawattladen beschäftigt zurzeit verschiedene Akteure. So hatte Daimler Truck bereits im April gemeldet, diese Leistung erreicht zu haben, allerdings im unternehmenseigenen Entwicklungs- und Versuchszentrum. Für die Elektrifizierung des Güterverkehrs auf der Straße spielen die besonders starken Schnellladesäulen eine große Rolle, weil die Lkw damit in den ohnehin nötigen Ruhepausen der Fahrer oder beim Be- und Entladen an der Rampe geladen werden können. In den kommenden Jahren werden europaweit voraussichtlich Zehntausende von ihnen gebraucht.
Aiwanger: Ladesäule ist "Meilenstein"
MAN hatte zum öffentlichen Ladevorgang zahlreiche Gäste eingeladen, darunter auch den bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, der den Vorgang als Meilenstein lobte. Auch die Ladesäule, die einem Sprecher zufolge noch kein Serienmodell ist und unter anderem über besonders dicke und damit leistungsfähige Kabel verfügt, soll weiter öffentlich zugänglich sein. Großer Andrang ist allerdings unwahrscheinlich: Zum einen liegt sie rund zwei Kilometer abseits der Autobahn in einem Technologie-Campus. Zum anderen hat sie kein eigenes Bezahlsystem. Wer dort laden will, muss bei der Technischen Hochschule Deggendorf nachfragen, die ebenfalls Teil des Projekts NEFTON war, zu dessen Ergebnissen auch der jetzt gezeigte Ladevorgang zählt.
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