Einem Pestgelübde aus dem Jahr 1633 folgend zeigt der Ort normalerweise alle zehn Jahre "das Spiel vom Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn Jesus Christus". Wegen der Pandemie hatte Spielleiter Christian Stückl die eigentlich für 2020 angesetzte Passion um zwei Jahre verschoben.
Passionsspiele in Oberammergau: 2100 Einwohner wirken mit
Der 60-Jährige, der das Stück zum vierten Mal inszeniert, hat es modernisiert und von antisemitischen Tendenzen befreit. An den Spielen wirken rund 2100 Einwohner mit - fast das halbe Dorf. Auch rund 450 Kinder sind dabei, unter ihnen auch Geflüchtete. Bei manchen Szenen sind Hunderte Darsteller auf der riesigen Freiluftbühne.

Mit Friedensappellen bei einem Gottesdienst hatten der katholische Kardinal und Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, und der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm die Spiele eröffnet.
In der Pause geben Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und die Gemeinde einen Staatsempfang. Zur Premiere waren prominente Gäste aus Politik, Kultur und Gesellschaft geladen.
Alle 20 Hauptrollen wie Jesus und Maria sind doppelt besetzt. Bei den gut 100 Vorstellungen bis 2. Oktober werden bis zu 450 000 Zuschauer erwartet. Erstmals haben zwei Oberammergauer muslimischen Glaubens Hauptrollen.
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