Am Freitag gegen 23.30 Uhr wurde die Münchner Polizei über den Notruf alarmiert. Der Anrufer teilte den Beamten mit, dass auf der Kreuzung zur Theresienstraße ein Kleinbus quer auf der Ludwigstraße stehe und den Verkehr in Richtung Norden behindere.
"Querdenker" will in München Autokorso starten - Mitstreiter gab es aber keine
Die Beamten fanden vor Ort einen Ford-Kleinbus vor. Darin saß ein 73-Jähriger aus dem Landkreis München. Der Mann erklärte den Polizisten und mehreren umherstehenden Verkehrsteilnehmern, dass er der "Querdenker"-Szene angehöre und aktuell einen Autokorso starten wolle. Angemeldet hatte er seine nächtliche Aktion allerdings nicht - weitere Korso-Teilnehmer waren zudem weit und breit nicht zu finden.
"Querdenker" blockiert Kreuzung in München: Polizisten legen ihm Handschellen an
Als die Polizisten den Mann nach seinem Ausweis fragten, wurde er aggressiv und ging dann auch körperlich auf die Beamten los. Um eine weitere Eskalation zu verhindern legten die Polizisten dem 73-Jährigen Handschellen an. Ein Abschleppdienst nahm den Kleinbus an den Haken und stellte ihn am Straßenrand ab. Bei seiner Aktion hatte der Mann sowohl einen Linienbus, als auch den Autoverkehr blockiert.
Die Beamten nahmen den "Querdenker" mit auf die nahegelegenen Polizeiinspektion und stellten dort die Personalien fest. Jetzt wird gegen den Mann wegen Nötigung im Straßenverkehr ermittelt. Der 73-Jährige durfte in der Nacht noch die Polizeiinspektion in Richtung Bett verlassen.
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Und: Eine Allgäuerin legte ein falsches Gesundheitszeugnis vor und leistete der Polizei im Umfeld einer Corona-Demo in Kempten Widerstand. Nun wurde sie verurteilt.