Zwei Männer im Alter von 28 und 38 Jahren sowie eine 28-jährige Frau haben am Freitagmorgen am S-Bahnhaltepunkt Fasanerie in München einen 23-Jährigen aus Sierra Leone rassistisch beleidigt und ihn durch das Aufhetzen ihrer Hunde verängstigt. Die Polizei konnte die drei letztlich stellen.
Die Betrunkenen hatten laut Polizei am S-Bahnhaltepunkt Fasanerie bereits gegen 5 Uhr mehrere Fahrgäste bepöbelt und beleidigt. Als sie am Bahnsteig dann auf den Mann aufmerksam wurden, begannen sie offenbar, ihn rassistisch zu beleidigen. Die drei führten drei Hunde mit, die sich während des Geschehens dem 23-Jährigen zuwandten. Als die Pöbler erkannten, dass ihr Opfer sichtlich Angst vor den Hunden hatte, sollen sie die Tiere mit den Worten "Fass" auf den Verängstigten gehetzt haben.
Fasanerie München: Hunde rennen auf den Mann zu
Erst als die Leinen gespannt waren, stoppten die lautstark bellenden Hunde vor dem Mann. Dieser drehte sich weg und entzog sich damit der Gefahr weiterer Attacken. Die Hunde, allesamt Mischlingsarten, hatten den 23-Jährigen nicht berührt und daher auch nicht verletzt (Lesen sie auch: Hund beißt Schüler bei Ottobeuren in die Wade).
Eine Beamtin der Landespolizei beobachtete den Vorfall in Zivil. Die beiden Männer und die Frau stiegen demnach in der Fasanerie in eine stadteinwärts fahrende S1 und wurden am Ostbahnhof durch Beamte der Landes- und Bundes gestellt.
Während die 28-Jährige eine freiwillige Atemalkoholkontrolle verweigerte, waren ihre Begleiter mit 2,02 Promille, beziehungsweise mit 2,8 Promille alkoholisiert.
Polizei prüft Rassismus-Fall - Mutmaßliche Pöbler sind polizeibekannt
Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wurden die drei Personen, die alle bereits mit diversen Straftaten polizeilich in Erscheinung getreten waren, auf freien Fuß gesetzt. Die Bundespolizei ermittelt wegen des Verdachts der Gefährlichen Körperverletzung und wegen Beleidigung. Aufgrund des Vorfalles wird zudem die Eignung als Hundehalter hinterfragt und von den zuständigen Behörden geprüft werden. Gegenstand der Ermittlungen ist zudem, ob ein politisch motivierter Hintergrund besteht.
Lesen Sie auch: Großangelegte Razzia gegen Neonazi-Netzwerk in mehreren Bundesländern