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Schuljahr geht in Bayern zu Ende - "Politik muss Hausaufgaben machen"

Unterricht in der Pandemie

Schuljahr geht in Bayern zu Ende - "Politik muss Hausaufgaben machen"

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    Am Freitag beginnen für die Schülerinnen und Schüler in Bayern die Sommerferien - die Politik muss dagegen Hausaufgaben machen.
    Am Freitag beginnen für die Schülerinnen und Schüler in Bayern die Sommerferien - die Politik muss dagegen Hausaufgaben machen. Foto: Philipp von Ditfurth, dpa (Symbolbild)

    Viele Kinder und Jugendliche werden am Donnerstag in Bayern freudestrahlend die Schule verlassen. Vor ihnen liegen sechs Wochen Sommerferien - und damit Zeit aufzuatmen nach einem Schuljahr, das erneut von der Corona-Pandemie geprägt war. Doch ganz sorgenlos werden viele die freie Zeit wohl nicht genießen können. Angesichts steigender Inzidenzen bleibt die Frage, wie es nach den Ferien weitergeht.

    Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) betont zwar, dass das Ziel im neuen Schuljahr kontinuierlicher Präsenzunterricht sei. "Dafür braucht es weiterhin ein Höchstmaß an Infektionsschutz an den Schulen", teilte der Politiker mit. Distanz- und Wechselunterricht seien bei lokal begrenzten Ausbrüchen oder aufgrund von Quarantäneanordnungen aber nicht ausgeschlossen.

    Schülerinnen und Schüler müssen nach Ferien Maske tragen

    In den ersten Wochen nach den Sommerferien müssen die bayerischen Schülerinnen und Schüler nach einem Kabinettsbeschluss im Klassenzimmer jedenfalls wieder einen Mund-Nasen-Schutz tragen. So sollen Infektionen durch Reiserückkehrer verhindert werden. Außerdem soll es vermehrt Impfangebote für Jugendliche geben. Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren könnten künftig nicht nur beim Haus- oder Kinderarzt, sondern auch in den Impfzentren geimpft werden.

    Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband forderte mit Blick auf das neue Schuljahr, verbindliche Rahmenbedingungen für einen sicheren Präsenzunterricht festzulegen. Die verschieden Schutzmaßnahmen wie Lüften und Abstandsregeln müssten klar definiert werden.

    Das zurückliegende Schuljahr sei für die Schülerinnen und Schüler, die Eltern, die Lehrkräfte und alle in der Schulverwaltung kräftezehrend gewesen, teilte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann mit. Nun bräuchten alle eine Auszeit, um Energie fürs neue Schuljahr zu schöpfen. "Das geht nur, wenn die Politik in den Ferien ihre Hausaufgaben macht und eben nicht wieder wartet, bis ganz plötzlich die Schule im September beginnt."

    Lücken beim Stoff und Verhaltensauffälligkeiten durch Distanzunterricht

    Monatelang mussten viele Schülerinnen und Schüler im zurückliegenden Schuljahr von zu Hause aus lernen, den Kontakt zu anderen Kinder und Jugendlichen stark einschränken. Nicht nur Lücken beim Schulstoff sind nach Angaben des bayerischen Philologenverbands die Folge. Lehrkräfte an den Gymnasien und Beruflichen Oberschulen berichten auch von Entwicklungsstörungen wie Verhaltensschwierigkeiten, Depressionen oder Prüfungsängsten bei vielen Jugendlichen.

    Beim Abiturschnitt hat sich das in diesem Jahr nicht bemerkbar gemacht. Im Gegenteil: Mit 2,14 erreichten die Abi-Klassen den bisher besten Schnitt in Bayern. Am Mittwoch wollten Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Kultusminister Piazolo rund 50 Schulabsolventinnen und Schulabsolventen für ihre herausragenden schulischen und ehrenamtlichen Leistungen bei einem Festakt in der Münchner Residenz würdigen.

    Sommerkurse sollen Lernrückstände beseitigen

    Um Lernrückstände aufzuholen, aber auch die soziale Kompetenz von Schülerinnen und Schülern zu fördern, soll es in den Sommerferien und im neuen Schuljahr nachmittags zusätzliche Kurse an den Schulen geben. Piazolo kündigte an, auch im neuen Schuljahr Rücksicht auf die Schulschließungen zu nehmen. "In den Lehrplänen werden weiterhin Schwerpunkte gesetzt, nicht jedes Themengebiet muss dabei gleich intensiv behandelt werden."

    In diesen Sommerferien können sich Kinder und Eltern über mehr Ferienangebote freuen. Mehr als 600 Träger bieten über das Ferienportal Sportcamps, Ausflüge, Kletterkurse, Tanzen und andere Aktivitäten an.

    Die neuesten Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie erfahren Sie in unserem News-Blog.

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