Schwäbische Spätzle schmecken nicht nur gut, sie haben schon die Politik intensiv beschäftigt. Die Teigwaren wurden von Brüssel geadelt und in das EU-Register für geschützte geografische Angaben und Ursprungsbezeichnungen aufgenommen. Demnach dürfen nur in Baden-Württemberg und in Bayerisch-Schwaben hergestellte Spätzle als „schwäbisch“ angepriesen werden. Mit Maultaschen verhält es sich ähnlich. Nun liegt es nahe, den Marktführer der Spätzle- und Maultaschen-Produktion im Ländle zu vermuten. Dort sitzt schließlich in Ditzingen die Firma Bürger. Das Unternehmen ist zwar die klare Nummer eins, was Maultaschen betrifft, kann die Spitzen-Position aber nicht für sich reklamieren, wenn es um Spätzle geht. Der König in der schwäbisch-kulinarischen Parade-Disziplin kommt gerade noch so aus Bayern, produziert Erwin Settele doch täglich gut 50 Tonnen der Teigwaren in seinem gleichnamigen Betrieb in Neu-Ulm, nicht weit entfernt von der bayerisch-baden-württembergischen Grenze. Der 67-jährige Bayer darf mit Segen der EU seine Spätzle mit dem Zusatz „schwäbisch“ anpreisen, während das anderen Herstellern, beispielspeise in Franken, nicht vergönnt ist.
Bayerns Mutmacher
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