Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Simbach: Täter nach Brandanschlag auf Flüchtlingsheim in Niederbayern verurteilt

Brandanschlag auf Flüchtlingsheim

Versuchter Mord in 56 Fällen: 42-Jähriger wegen Brandanschlag auf Flüchtlingsheim verurteilt

    • |
    • |
    Überreste eines abgebrannten Papiercontainers bei der Asylbewerberunterkunft im niederbayerischen Simbach. Ein 42-Jähriger soll im Oktober 2021 bei dem Flüchtlingsheim Feuer gelegt haben.
    Überreste eines abgebrannten Papiercontainers bei der Asylbewerberunterkunft im niederbayerischen Simbach. Ein 42-Jähriger soll im Oktober 2021 bei dem Flüchtlingsheim Feuer gelegt haben. Foto: Generalstaatsanwaltschaft Simbach (Archivbild)

    Für den Mordversuch in 56 Fällen durch einen Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim in Niederbayern ist ein 42 Jahre alter Mann vor dem Landgericht in Landshut schuldig gesprochen worden. Der Vorsitzende Richter verurteilte den Angeklagten zu einer fünfeinhalbjährigen Haftstrafe. Der Bayerische Flüchtlingsrat bezeichnete es am Dienstag als positiv, "dass Gewalt gegen Geflüchtete nicht als Bagatelle abgetan wird".

    Der Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft München hatte in seinem Schlussvortrag am Montagabend eine siebenjährige Haft gefordert und war von einer fremdenfeindlichen Gesinnung des Angeklagten ausgegangen. Der Verteidiger dagegen sah in der Tat den "Ausfluss eines Alkoholexzesses" und plädierte auf vier Jahre Haft wegen versuchten Totschlags. Beide Seiten erklärten Rechtsmittelverzicht.

    Die Strafkammer ordnete zudem die Unterbringung des Mannes in einer Entziehungsanstalt an. Dem psychiatrischen Sachverständigen zufolge ist die Gefahr groß, dass der 42-Jährige unter Alkoholeinfluss weitere Straftaten begehen könnte.

    Flüchtlingsheim in Simbach angezündet: Täter war betrunken und hatte sich mit Freundin gestritten

    Der Angeklagte hatte im Oktober 2021 in Simbach am Inn nach einem Discobesuch und einem Streit mit seiner Lebensgefährtin an mehreren Stellen der Asylbewerberunterkunft Feuer gelegt. Vor der Tat schickte er laut Anklage seiner Lebensgefährtin Handynachrichten, in denen er die Tat ankündigte. Die Bewohner konnten den Brand noch vor Eintreffen der Feuerwehr löschen, der Sachschaden lag bei rund 15 000 Euro.

    Mehr Polizei-Nachrichten aus der Region, Bayern und aus Deutschland laufend aktuell hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden