Die schwabenweit einzigartige Schau, die in 10.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden entstanden ist, zeigt auf 1.100 Quadratmetern die Entwicklung der Brandbekämpfung und der Feuerwehren in der Stadt und auf dem Land. Dabei überzeugen die Macher mit filigraner Technik historischer Gefährte und mächtigen Maschinen, die gleichzeitig mit packenden Geschichten von Zeitzeugen und historischen Kontexten versehen werden.

Letzteres ist etwa an einer Station besonders eindrücklich, die eine Szenerie am Ende des Zweiten Weltkrieges zeigt: Ein damaliger Feuerwehrwagen steht in einem Trümmerhaufen, zugleich flimmert über einen integrierten Bildschirm ein Film, in dem der ehemalige Kaufbeurer Stadtbrandrat Karl Auerbach berichtet, wie er gegen Ende des Zweiten Weltkrieges nach München zum Dienst beordert wurde.
Oder der Großbrand der Pfarrkirche Zellerberg kurz nach Weihnachten 1983, als vier Floriansjünger von der herabstürzenden Decke verschüttet wurden.
Unter den Hunderten Exponaten stechen mehrere Raritäten hervor. Zum Beispiel ein von Pferden gezogenes sogenanntes Hydrophor aus der Zeit um 1895. Dabei handelt es sich um eine Leihgabe der Floriansjünger aus Nesselwang.
„Dieses Gerät ist wirklich selten, es gibt nicht mehr viele davon“, erzählt Toni Heider, einer der vielen emsigen Helfer des Museums. Er verweist auch auf eine von Pferden gezogene Handdruckspritze ein paar Stationen weiter: Die Leihgabe der Feuerwehr Lindau sei ebenfalls sehenswert, wurde im Jahr 1744 erbaut und 2001 restauriert.
Wer vor dem Heuwehrgerät im Erdgeschoss steht, mit dem früher Brände in Heustöcken bekämpft wurden, dem zieht der Geruch der alten Maschinen in die Nase. Es ist eine von vielen Stationen, die zeigt, dass den Machern das gelungen ist, was sich Helmut Winkler, Vorsitzender des Vereins Feuerwehrmuseum Kaufbeuren-Ostallgäu, gewünscht hat: „Die Besucher sollen die Feuerwehr mit allen Sinnen erleben.“