Drei junge Männer, zwei Autos, ein illegales Rennen: Im Landkreis Dillingen war diese Konstellation am Dienstagabend für einen jungen Menschen tödlich: Der 19-Jährige starb, als es bei einem illegalen Autorennen im Wald bei Bissingen zu einem schrecklichen Unfall kam.
Polizeiangaben zufolge hatten sich der 20-Jährige Fahrer des Unfallautos und ein 19-jähriger Autofahrer an einem Kreisverkehr getroffen. Ersten Erkenntnissen zufolge lieferten sich die beiden anschließend ein Rennen mit Geschwindigkeiten von weit über 150 Stundenkilometern.
Der tödliche Unfall geschah dann in einem Waldstück zwischen Bissingen und dem Ortsteil Warnhofen. Beim Versuch, seinen Kontrahenten zu überholen, sei der 20-Jährige nach links von der Straße abgekommen und habe sich im Grünstreifen daneben überschlagen. Dann prallte er gegen einen Baum, überschlug sich wieder und kam etwa 50 Meter weiter zum Stehen.
19-Jähriger stirbt bei Autorennen nahe Bissingen
Der 19 Jahre alte Beifahrer wurde dabei aus dem Auto geschleudert und erlitt tödliche Verletzungen. Der Fahrer des Wagens selbst wurde schwer verletzt.
Bissingens Bürgermeister Stephan Herreiner erfuhr am Mittwochmorgen von dem tödlichen Autorennen. Er kennt die Betroffenen und ihre Familien. „Das ist ein Schock“, sagt er den Kollegen der Augsburger Allgemeinen. Die Strecke zwischen Bissingen und Warnhofen sei immer wieder ein Thema gewesen, auch eine Geschwindigkeitsreduzierung sei diskutiert und dann verworfen worden. Unabhängig davon, so Herreiner, „hätte es dieses Unglück vermutlich leider nicht verhindert“.
Deutlich mehr illegale Autorennen in Bayern registriert
Schon 2020 hat die Polizei in Bayern deutlich mehr illegale Autorennen registriert. Nach Angaben des Innenministeriums fielen vergangenes Jahr bayernweit 560 verbotene Rennen mit 771 Teilnehmern auf. Das ist eine Steigerung gegenüber 2019 um rund 90 Prozent, damals schlugen 294 Autorennen und 468 Teilnehmer statistisch zu Buche. Sieben Menschen starben bei illegalen Rennen im Freistaat 2020, 77 wurden verletzt.
Für verbotene Autorennen droht eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe. 2019 wurden 55 Personen deshalb verurteilt, fünf freigesprochen und in 17 Fällen wurde das Verfahren eingestellt. Für 2020 liegen noch keine Auswertungen vor.