Der Technologiekonzern Siemens reagiert auf den Angriff auf die Ukraine und stellt sein Neugeschäft mit Russland ein. Dies gelte auch für internationale Lieferungen, teilte der Dax-Konzern am Mittwoch mit. Auch das von Siemens inzwischen abgespaltene Energietechnik-Unternehmen Siemens Energy macht nach den EU-Sanktionen keine neuen Geschäfte mit Russland mehr.
"Wir halten uns bei unseren Geschäftsaktivitäten in und mit Russland selbstverständlich an geltendes Recht sowie an die geltenden Exportkontrollrichtlinien und an das geltende Sanktionsrecht", hieß es in der Stellungnahme von Siemens. Das lokale Service- und Wartungsgeschäft werde hingegen fortgesetzt. In den vergangenen Jahren hatte Siemens etwa Züge nach Russland geliefert und dafür auch Wartungsverträge abgeschlossen.
Siemens stellt Neugeschäft in Russland ein - Siemens Energy zieht mit
Die Auswirkungen der Sanktionen würden weiter geprüft. Siemens zufolge entfällt etwa ein Prozent des Umsatzes auf das Geschäft mit Russland. Die Zahl der Mitarbeiter liege im niedrigen vierstelligen Bereich.
Auch Siemens Energy hat inzwischen sein Neugeschäft mit Russland gestoppt und prüft die weiteren Auswirkungen der Sanktionen. "Siemens Energy unterstützt die Haltung der internationalen Regierungskoalition, die Sanktionen gegen Russland verhängt hat", hieß es in einer Erklärung des Vorstands an die Mitarbeiter. Priorität habe die Unterstützung der Mitarbeiter und ihrer Familien vor Ort. Siemens ist noch mit 35 Prozent an Siemens Energy beteiligt.
EU reagiert mit umfangreichen Sanktionen auf Putins Angriff
Die EU hat nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine umfangreiche Sanktionen in Kraft gesetzt. Diese treffen neben dem Finanzsektor auch andere Bereiche, darunter den Energie-, Verkehrs- und Technologiesektor. Hier hat die EU auch Ausfuhrverbote für bestimmte Güter und Technologien erlassen. (Lesen Sie auch:
)Auch die USA verbieten zum Beispiel den Export von Hightech-Produkten nach Russland. Die Bundesregierung hat zudem Hermes-Bürgschaften ausgesetzt und erschwert damit deutschen Unternehmen Geschäfte mit Russland - unabhängig davon, ob es um sanktionierte Güter oder Branchen geht oder nicht. (Lesen Sie auch:
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