Eigentlich wäre sie ja eine gute Mitbewohnerin in der Münchner Dreier-WG ihrer Tante. Schließlich ist Katharina Stark „umgänglich“, „fast immer gut drauf“ und „nicht faul“, wenn’s um Putzdienst und ähnliches geht. Wäre da nicht dieser eine Haken: Die 18-Jährige ist permanent auf Achse – auch nach der Tour zu ihrem ersten Kinofilm „König Laurin“ im Sommer. Inzwischen stand die Schauspielerin, die aus Fellheim bei Memmingen stammt, bei einer Reihe weiterer Projekte vor der Kamera. Am Sonntag, 15. Januar, ist sie ab 20.15 Uhr im ZDF in der Inga Lindström-Verfilmung „Tanz mit mir“ zu sehen.
An die „drei oder vier Wochen“, die sie bei der Kino-Tour mit „König Laurin“ in Österreich und Deutschland unterwegs war, denkt Stark gern zurück – etwa an das Treffen zwischen ihren Freunden und dem Filmteam im Memminger Cineplex. „König Laurin“ heimste auch Auszeichnungen ein. Die Preisverleihungen und Feiern wird Stark nicht so bald vergessen – und das nicht nur wegen „cooler Hotels“ und der Gelegenheit, in ein geliehenes Designer-Outfit zu schlüpfen: Begeistert haben sie auch die Begegnungen: „Wir haben das Team vom Erfolgsfilm ,Toni Erdmann’ getroffen – das war beeindruckend." (Hier geht's zum vollständigen Interview mit Katharina Stark)
„Lustige Chemie“
Als Stark all das erlebte, war das nächste Projekt schon im Kasten. Dafür hatte sie einige Wochen im Juni und Juli in Stockholm verbracht: Denn Schweden ist der Schauplatz für die Familien- und Liebesromane der Autorin Christiane Sadlo alias Inga Lindström.
Nach manchen Szenen bleibt die Traurigkeit da schon einen Moment lang.Katharina Stark
In der Verfilmung einer dieser Romane ist Stark zu sehen: als Tochter, die ihre Mutter in Männer-Fragen berät. „Sina Valeska Jung, die meine Mutter spielt, ist noch keine 40 Jahre alt und Teresa Harder, meine Film-Oma, erst Anfang 50. Wir hatten beim Dreh eine lustige Chemie.“ Immer hat eine Figur für Stark auch mit der eigenen Persönlichkeit zu tun: „Man muss sie ja an sich heranlassen, sonst ist es nicht echt.“
Gleichzeitig ist gesunder Abstand gefordert – gerade bei Projekten wie dem Serienpilotfilm „Lieblingsgeschwister“ oder dem Kurzfilm „Take Me To The Land Of Jihad“. Im einen widerfährt einer Familie Furchtbares, der andere behandelt das Thema Terror. „Nach manchen Szenen bleibt die Traurigkeit da schon einen Moment lang.“ Als düster beschreibt Stark auch „Luna“, einen Kino-Thriller, in dem sie eine Nebenrolle übernahm – „da wird die Fantasie zu etwas angeregt, was sonst nur in Albträumen vorkommt“.
Ich mache mir oft Riesenstress und neige dazu, mich etwas zu überanstrengen, aber gleichzeitig will ich es.Katharina Stark
Vollgas für den Traumberuf
Die 18-Jährige glüht für ihren Traumberuf – und der verlangt ihr einiges ab: auch mal an einem Tag zum Casting nach Berlin und zurück zu reisen. „Ich mache mir oft Riesenstress und neige dazu, mich etwas zu überanstrengen, aber gleichzeitig will ich es. Das ist immer der Witz daran.“ So sind für sie nicht Absagen schwierig, sondern Phasen, in denen es keine Anfragen, nichts zu tun gibt – nach „König Laurin“ ein seltenes Problem: „Es kam jetzt schon vor, dass ich ohne Casting direkt angefragt wurde“, freut sich Stark. Zudem wurde sie zu Castings für große Produktionen und Rollen eingeladen. „Dass die mich anschauen, macht mich echt stolz.“
Zuhause widmet sich Stark dem Studium. „Meine Freunde geben mir Mitschriften, wenn ich etwas verpasse. Außer ihnen weiß auch niemand, dass ich Schauspielerin bin.“ Dass ihr Studiengang, Gesundheitswissenschaften, nichts mit Schauspiel zu tun hat, passt dazu, wie sich Stark selbst beschreibt: „Ich will einfach alles machen und nix verpassen.“