- Acht Menschen feiern in Restaurant in Weiden in der Opferpfalz: Plötzlich brechen sie mit Vergiftungserscheinungen zusammen.
- Alle werden ins Krankenhaus gebracht - ein Mann starb laut Polizei noch in der Nacht zum Sonntag.
- Die Betroffenen teilten sich eine Flasche Champagner: War das der Auslöser für die Vergiftung?
14. Februar, 16.27 Uhr: Woher stammte die Champagnerflasche?
Der Fokus der Ermittler liegt auf der Herkunft der Champagnerflasche. "Der Vertriebsweg wird genau ausgeleuchtet", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Gerd Schäfer. Es werde geprüft, ob beziehungsweise wo oder von wem die Flasche manipuliert wurde. Es wäre durchaus möglich, eine Flasche zu öffnen, die Drogen einzufüllen und die Flasche wieder so zu verschließen, dass es nicht auffällt. Der Hersteller sei bislang noch nicht kontaktiert worden, so Schäfer.
Die Gäste in dem Restaurant sollen sofort den Geschmack des Champagners beanstandet haben. "Der war wohl auffällig, um nicht zu sagen: scheußlich", so Schäfer. Das in der Flasche enthaltene Ecstasy sei hochkonzentriert gewesen. Schon eine geringe Menge habe ausgereicht, um körperliche Reaktionen hervorzurufen.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gehen die Ermittler derzeit nicht davon aus, dass einer der Gäste die Droge in die Flasche schüttete. Ein Teilnehmer aus der Runde filmte zudem das Öffnen der Flasche. Bei der Gruppe soll es sich um Stammgäste gehandelt haben - auch die Wirtin stieß mit an.
Einem Polizeisprecher zufolge bleibt das Restaurant vorerst geschlossen. Eine Sonderkommission namens "Markt" arbeite an der Aufklärung des Falles. Die Beamten bitten um Zeugenhinweise.
14. Februar, 14.22 Uhr: Drogen im Champagner - Ermittlungen nach Todesfall in Weiden
Nach dem Tod eines Restaurantbesuchers in Weiden in der Oberpfalz steht fest: In einer Flasche Champagner hat sich die Droge Ecstasy befunden - und zwar "in erheblicher Konzentration", wie der Leitende Oberstaatsanwalt Gerd Schäfer am Montag sagte. Er verwies auf Ergebnisse einer ersten toxikologischen Untersuchung des Flascheninhaltes. Unklar sei noch, wie die Droge in die Flasche geraten ist. Einen gezielten Anschlag schließen die Ermittler aus. Laut Schäfer besteht der Verdacht der fahrlässigen Tötung.
Ein Opfer konnte die Klinik laut Polizei inzwischen wieder verlassen. Bis Montagmittag sei bereits ein Teil der Verletzten als Zeugen vernommen worden. Weitere Befragungen stünden aus, so Schäfer.
14. Februar, 11.38 Uhr: Toxische Substanz im Champagner
Vergifteter Champagner soll zum Tod eines Mannes in einem Restaurant in Weiden in der Oberpfalz geführt haben. "Es hatte eine toxische, eine Giftwirkung", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Gerd Schäfer am Montag. "Es waren Dinge drin, die in einem Champagner eigentlich nicht vorkommen." Die toxikologischen Untersuchungen seien abgeschlossen.
"Es gibt schon Ergebnisse". Ob diese noch am Montag veröffentlicht werden, sei noch unklar. Medienberichte, wonach der Champagner bei dem Vorfall in der Nacht zu Sonntag mit der Droge Ecstasy versetzt gewesen sein könnte, wollte Schäfer nicht bestätigen.
Warten auf die Obduktion des Todesopfers
In dem Fall einer möglichen Vergiftung von Restaurantbesuchern in Weiden in der Oberpfalz könnte am Montag die Obduktion des Todesopfers angeordnet werden. Das sagte ein Polizeisprecher am Morgen. "Ich glaube nicht, dass wir heute schon definitiv den Flascheninhalt nennen können", erklärte er.
Keine der sieben verletzten Personen erlag in der Nacht ihren Verletzungen
Die Gäste im Alter zwischen 33 und 52 Jahren hatten sich am Samstagabend eine Flasche Champagner geteilt. Bald darauf machten sich bei allen Vergiftungserscheinungen bemerkbar. Acht Betroffene kamen in ein Krankenhaus, ein 52-Jähriger aus dem Landkreis Schwandorf starb noch in der Nacht zum Sonntag. Nach bisherigen Erkenntnissen in der Nacht kein weiterer Betroffener seinen Verletzungen erlegen. "Uns ist nicht bekannt, dass noch jemand weiteres gestorben ist", sagte ein Polizeisprecher am Montag. Eine Personen konnte die Klinik bereits wieder verlassen.

Die Polizei geht aktuell nicht von Vorsatz aus
Eine Sonderkommission namens "Markt" hat die Ermittlungen übernommen. Es bestehe der Verdacht der fahrlässigen Tötung, sagte eine Polizeisprecherin dem Bayerischen Rundfunk (BR). Man gehe nicht von Vorsatz aus und ermittle in alle Richtungen. Es werde außerdem derzeit keine bestimmte Person als Beschuldigter geführt, hieß es in dem BR-Bericht weiter.
Das Lokal liegt in der Weidener Innenstadt. Als Polizei und Rettungskräfte ankamen, lagen einige der Gäste, die zwischen 33 und 52 Jahre alt waren, auf dem Boden. Die Polizei sucht nun Zeugen, die das Geschehen beobachtet haben.
Weiden in der Oberpfalz ist eine Stadt im Nordosten Bayerns mit gut 40.000 Einwohnern. Der Oberbürgermeister, Jens Meyer (SPD), sprach am Montag von einem "tieftraurigen Tag". Der Eindruck von den Polizeiarbeiten vor Ort habe ihn tief bewegt. "Ich bin betroffen und fassungslos." Er sprach den Angehörigen des Toten sein Beileid aus und wünschte den Verletzten eine schnelle und vollständige Genesung. "Lassen Sie mich bitte wissen, wenn ich etwas für Sie tun kann", schrieb er an die Opfer gerichtet.
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