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"Wake up" war wie ein Sechser im Lotto

Faray erinnert sich

"Wake up" war wie ein Sechser im Lotto

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    Vor 20 Jahren stürmte Fatima Dramé aus Kempten die Charts. Später nannte sie sich Faray ohne "h".
    Vor 20 Jahren stürmte Fatima Dramé aus Kempten die Charts. Später nannte sie sich Faray ohne "h". Foto: Repro: Tobias Schuhwerk

    „Es war wie ein Sechser im Lotto. Eine unglaubliche Zeit. Mehr geht nicht“, blickt die heute 39-Jährige auf den Turbo-Start ins Musikbusiness zurück. Inzwischen lebt sie als gefragte Schauspielerin und Songwriterin mit ihrem Partner, dem Theaterregisseur Manfred Riedel (38) aus Obergünzburg, und zwei kleinen Kindern in München lebt. Aus dem Popbusiness hat sie sich seit 2001 zurückgezogen: „Ich wollte mich künstlerisch weiterentwickeln und hatte keine Lust mehr auf Mainstream-Produktionen.“

    Wenn sie sich an die aufregenden Tage vor 20 Jahren erinnert, schüttelt sie noch immer ungläubig den Kopf: Kaum hatte sie „Wake up“ mit dem Münchner Produzenten Andy Knote eingespielt, unterschrieb sie auch schon einen Plattenvertrag beim Platten-Gigant „Sony Music“. Zum Videodreh ging es standesgemäß nach New York.

    Heute ist Fatima Dramé erfolgreiche Schauspielerin. Sie arbeitet u.a. mit Frank Castorf zusammen.
    Heute ist Fatima Dramé erfolgreiche Schauspielerin. Sie arbeitet u.a. mit Frank Castorf zusammen. Foto: Matthias Horn

    Faray traf auf Stars wie Mariah Carey, Boy George oder DJ Bobo. „Andere wären da ausgeflippt. Doch ich hab mir nichts dabei gedacht. Die kochen doch auch nur mit Wasser“, sagt sie schmunzelnd. Auch als ihr Song auf Party-CDs mit Liedern von Queen, den Toten Hosen oder Scooter landete, blieb sie auf dem Teppich.

    Fatima Dramé als Sissi.
    Fatima Dramé als Sissi. Foto: Michael Berger

    „Ich hab nie Freunde und Familie vergessen. Sobald ich nach Hause kam, war ich wieder Fati oder Fatl. Die Bodenhaftung hab ich zum Glück nie verloren“, sagt Fatima Dramé, die internationale Wurzeln hat. Ihr inzwischen verstorbener Vater stammte aus Westafrika; ihre Mutter ist "halb Türkin, halb Ägypterin", wie sie erzählt. Mit zwei Brüdern und einer Schwester wuchs Fatima in Kempten auf. Dort fühlt sie sich auch heute wie zuhause.

    Zwar konnten ihre weiteren CD-Produktionen nicht mehr an den Erfolg von „Wake up“ anknüpfen. Der Musik jedoch blieb Fatima Dramé stets treu. „Ich singe, seit ich ein Kind bin – und das wird sich auch nie ändern. Musik ist für mich eine Ausdrucksform, die viel von der Stimmung abhängt. Ich mag Jazz und Blues, aber auch Weltmusik oder Heavy Metal.“ Heute schreibt und produziert sie Songs oder steht als Schauspielerin auf der Bühne und vor der Kamera.

    Ihr Talent blieb auch dem legendären Regisseur Frank Castorf nicht verborgen: Er verpflichtete sie für seine Inszenierung von Célines „Reise ans Ende der Nacht“ am Münchner Residenztheater. „Das war eine wunderbare Erfahrung. Ich bin total gut mit ihm ausgekommen. Er liebt das Theater und holt leidenschaftlich alles aus seinen Spielern heraus", schildert sie ihre Erlebnisse.

    Übrigens: Obwohl ihr größter Hit "Wake up" 20 Jahre zurückliegt, ist er im Leben von Fatima Dramé noch immer präsent: „Mittlerweile singen ihn sogar meine Kinder…“

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