Unser Autor Tim Graser findet, dass die Erwartungen an die junge Generation Z in Deutschland oft ungerecht sind. In seinem Kommentar bemängelt er, dass den Jungen einerseits Faulheit, mangelnde Leistungsbereitschaft und unrealistische Forderungen wie Homeoffice oder eine Vier-Tage-Woche unterstellt werden, während sie andererseits aufgefordert werden, mit vollem Einsatz für den Wohlstand des Landes einzustehen. Graser kritisiert, dass die Politik kaum Anreize oder Zukunftsperspektiven für junge Menschen schafft, stattdessen aber hohe Schulden für Rüstung und Infrastruktur anhäuft – Lasten, die später die junge Generation tragen müsse, während vor allem die Älteren profitieren.
Viele aufgebrachte Leserinnen und Leser in den Kommentaren, aber auch Zuspruch
Symbolische Gesten wie der Kulturpass werden von Graser als unzureichend bezeichnet. Er sieht in einer echten Generationengerechtigkeit, etwa durch eine Rentenreform zugunsten der Jüngeren oder einem „Boomersoli“ einen möglichen Ausweg. Ebenso fordert er, dass bei einschneidenden Entscheidungen wie zur Wehrpflicht die Betroffenen stärker einbezogen werden sollten und kritisiert, dass politische Entscheidungen zu oft die Interessen der älteren Generation bevorzugen. Das sehen unsere Leserinnen und Leser oft anders. In den Kommentaren auf unserer Webseite und in den Sozialen Medien erhält Graser vor allem Gegenwind:
Franz I.: „Manchmal kommt es mir so vor, als ob die heutigen jungen Leute glauben, sie wären die ersten jungen Leute überhaupt.
Dabei vergessen oder verdrängen sie, dass ihre Eltern und Großeltern auch mal jung waren und denen sicher nicht alles in den Allerwertesten geblasen wurde! Man denke nur mal an die Leute, die während oder kurz nach dem Krieg jung waren.
Ich glaube, die können über die „Probleme“ der heutigen jungen Generation nur müde lächeln.“
Anita M.: „Von sanierten Brücken und Gaskraftwerken profitiert auch die Generation Z. Und das mit den Panzern und Drohnen - wer noch nicht kapiert hat, warum das in diesen Zeiten wichtig ist, dem ist nicht zu helfen. Klar kann man sich vor die Firma Renk kleben, weil man ja auch mit Aggressoren reden kann. Das wird nur leider nicht helfen. Beim Lesen dieses Artikels fühle ich mich als „Boomer“ wie ein bequemer Egoist, der die „Z“ einfach nur melken will. Ums mit dem Jugendwort des Jahres auszudrücken: das crazy....“
Leserin reagiert: „Die Boomer haben in ihrem Leben schon etwas geleistet“
Martin M.: „2025: 27 % (18-39 Jahre) vs. 73 % (40+ Jahre) bei den Wahlberechtigten (Bundestag) und mit jedem Jahr verschiebt sich dieses Verhältnis hin zu den Älteren. Da kann man ohne die Gunst der Älteren entweder von hier weggehen, duldend mitgehen oder das Land anzünden. Alles andere dürfte Zeitverschwendung sein. Der Kommentator hat schon recht, wenn er einfordert, dass den Jungen besser zugehört wird. Andernfalls kann die aktuelle Ignoranz für die Älteren auch zum Bumerang werden.“

Maren E.: „Ähm, im Gegensatz zu dem Wutredner haben die Boomer in ihrem Leben schon etwas geleistet. Die meisten haben 45 Jahre und mehr gearbeitet und in die Rente einbezahlt ,Work-Life-Balance‘ gab's nicht. Wir haben die ‚Kniepiesler‘ großgezogen, gearbeitet und ihnen ein Fundament für die Zukunft gegeben.“
„Ich kann die Wut der jungen Menschen verstehen, aber nicht teilen.“
Harald D.: „Die Politik hat euch Kita, Kindergeld, Schulbildung und Familienkrankenversicherung gegeben. Hat euch Bafög gezahlt. Also jammert nicht herum. Früher kam dann die Zeit, etwas zurückzugeben in Form von Bundeswehr oder Zivildienst. Und was macht ihr – chillt ein Jahr auf Kosten von Opa & Oma oder Papa & Mama um die Welt und jammert, weil ihr jeden Tag zur Arbeit sollt. Wollt im Homeoffice eine ruhige Kugel schieben. Heult leise und gebt endlich Gas … mit Leistung erreicht und schafft man auch was.“

Massimo A.: „Und wieder in den Kommentaren, genau das, was uns und ins Verderben führt. ‚Halt Stop! Alles muss so bleiben, wie es ist‘ oder ‚Die Jugend soll sich nicht so anstellen‘. Dabei verändert sich die Welt drastisch, sei es wirtschaftlich oder klimatechnisch. Dabei wird es am Ende für die folgenden Generationen unbezahlbar. Anstatt dass ‚wir‘ anpacken und dafür Sorge tragen, dass Deutschland zukunftsfähige Aussichten hat.“
Frank H.: „Ich kann die Wut der jungen Menschen verstehen, aber nicht teilen. Die alten Menschen haben keine Schuld an dem System.“
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