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Wirecard-Skandal: Inhaftierter Manager will kooperieren

Bilanzskandal

Wirecard-Skandal: Inhaftierter Manager will kooperieren

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    Der Ex-Chefs der Wirecard-Tochtergesellschaft Cardsystems Middle East will mit der Staatsanwaltschaft kooperieren. Dies bestätigte sein Anwalt.
    Der Ex-Chefs der Wirecard-Tochtergesellschaft Cardsystems Middle East will mit der Staatsanwaltschaft kooperieren. Dies bestätigte sein Anwalt. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Das bestätigte der Anwalt des in Untersuchungshaft sitzenden Ex-Chefs der Wirecard-Tochtergesellschaft Cardsystems Middle East am Freitag: "Mein Mandant hat sich freiwillig dem Verfahren gestellt und steht - im Gegensatz zu anderen - zu seiner individuellen Verantwortung." Darüber berichtete zuerst die Nachrichtenagentur Reuters. Der Strafverteidiger betonte, dass er nicht von einem Geständnis gesprochen habe.

    Kooperiert auch der frühere Vorstandschef Markus Braun?

    Die Münchner Staatsanwaltschaft wiederum erklärte, dass sie die Vernehmung weder bestätigen noch Angaben dazu machen könne. Ebenfalls kooperieren will der frühere Vorstandschef Markus Braun, der frühere Vertriebsvorstand Jan Marsalek dagegen ist abgetaucht. Die Cardsystems Middle East spielte eine zentrale Rolle bei den mutmaßlichen Scheingeschäften, mit denen bei Wirecard die Bilanzen um 1,9 Milliarden Euro aufgebläht wurden. Wie aus der Bilanz der Konzernmuttergesellschaft Wirecard AG für das Jahr 2018 hervorgeht, meldete dieses Unternehmen den Großteil der verbuchten Gewinne.

    Nur drei von 45 Gesellschaften waren nennswert profitabel

    Von den insgesamt 45 Gesellschaften gab es demnach überhaupt nur drei, die nennenswert profitabel waren: Die Cardsystems in Dubai steuerte 237 Millionen Euro bei - mutmaßlich in Gänze oder zumindest zum allergrößten Teil erdichtet. Diese Gesellschaft ist mittlerweile aufgelöst, über sie lief das Geschäft mit einem großen Subunternehmer namens Al Alam, der angeblich Zahlungen im Auftrag von Wirecard abwickelte, aber gar keine Lizenzen der großen Kreditkartenfirmen hatte.

    <<<<<<<<<<Lesen Sie auch: Wirecard-Insolvenzverwalter: Reges Interesse an Unternehmensteilen<<<<<<<<

    Das hatte die britische "Financial Times" im vergangenen Jahr publik gemacht. Wie aus dem öffentlich einsehbaren Handelsregister von Al Alam hervorgeht, wurde das Unternehmen 2013 eingetragen, mittlerweile ist es ebenfalls aufgelöst.

    <<<<<<Nach Bilanz-Skandal: Softbank beendet Partnerschaft mit Wirecard<<<<

    Abgesehen von den mutmaßlichen Scheingewinnen der Cardsystems wurde bei Wirecard nicht allzu viel Geld verdient: Die Wirecard Technologies, die die tatsächlich existierende Bezahlplattform des Konzerns betreibt, verbuchte 2018 einen Gewinn von 129 Millionen Euro, eine irische Tochter 62 Millionen. Die übrigen Gesellschaften inklusive der Wirecard Bank machten entweder nur sehr kleine Gewinne oder schrieben Verluste.

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