Die gute Nachricht vorneweg: Buchloe hat sich im Vergleich zum Jahr 2022 in Sachen Fahrradfreundlichkeit deutlich verbessert. Das legt zumindest das Ergebnis des aktuellen Fahrradklima-Tests nahe, den der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) auf die Beine gestellt hat. Dabei beantworteten im vergangenen Jahr bundesweit rund 213.000 Teilnehmende insgesamt 32 Fragen rund um das Thema „Zufriedenheit von Radfahrenden“.
Fahrradklima-Test des ADFC 2024: Buchloe mausert sich zum Primus im Ostallgäu
Die Gennachstadt erreicht eine Note von 3,86 und schneidet damit besser ab als noch in 2022 (Note 4,4). Im Ostallgäu hat sich Buchloe sogar vom Schlusslicht zum Primus gemausert und liegt in der Rangliste inzwischen vor Kaufbeuren (Note 4,4), Marktoberdorf (4,0) und Füssen (3,9). Führend im Allgäu ist laut einer Pressemitteilung des ADFC die Stadt Sonthofen mit einer Gesamtnote von 3,2. Die Umfrage zeigt allerdings auch: An einigen Stellen in den hiesigen Straßen wird es für Radlerinnen und Radler nach wie vor oft heikel. Lediglich acht Prozent der teilnehmenden Radfahrer fühlen sich auf den Strecken sicher.
„Stressig, gefährlich und konfliktreich“ - Buchloer Radler fühlen sich nicht sicher
„In Buchloe erleben viele Menschen das Radfahren als stressig, gefährlich und konfliktreich“, schreiben die ADFC-Verantwortlichen in der Auswertung des Test. Radler monieren etwa, dass „Radwege plötzlich enden“. Ein geschlossenes Wegenetz, das ermöglicht, dass „Kinder sicher von A nach B durch die Stadt und in die umliegenden Orte radeln“, ist gewünscht.
In den Blickpunkt der Umfrage geriet in Buchloe die nicht radfreundliche Bahnhofstraße. Insbesondere die Schrägparkbuchten seien gefährlich, heißt es. Für die Buchloer Innenstadt wünschen sich viele der Befragten außerdem Tempo 30. So könnten etwa Konflikte mit dem Auto- und Lastwagenverkehr vermieden werden, von denen ganze 93 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichten. Fast genau so viele Radler fühlen sich im Straßenverkehr nicht ernst genommen; vor allem der mangelnde Überholabstand von „weit unter eineinhalb Meter“ ist den Radlern in der Gennachstadt ein Dorn im Auge. Ebenso die Falschparker auf Radwegen, die aus Sicht von 91 Prozent „großzügig geduldet“ werden, und Autofahrer, die zu schnell unterwegs sind.

Konkret brauche es der Auswertung zufolge mehr sichere und durchgängige Schulwege für die Kinder und Jugendlichen. Außerdem solle die Anbindung der Innenstadt zum Pendlerparkplatz an der A96 ausgebaut werden, damit ein möglichst sicheres Vorankommen gewährleistet ist. Mehr abgesenkte Bordsteine an Übergängen, größere Querungshilfen sowie Zebrastreifen und einheitliche Furten an Kreisverkehren sind ebenfalls Wünsche, die die Radler in der Befragung äußern.
Fahrradklima-Test des ADFC zeigt Schwachstellen des Buchloer Radnetzes auf
Immerhin: Etwas mehr als ein Drittel – insgesamt 35 Prozent der Befragten – attestieren der Stadt Buchloe Verbesserungen bei der Förderung des Radverkehrs. „Vor allem die sicheren und witterungsgeschützten Abstellanlagen am Bahnhof und die Schutzstreifen in der Münchner Straße werden positiv erwähnt“, berichtet der ADFC. Und weiter: Die Stadt habe die Zeichen der Zeit erkannt, „dennoch wird es noch ein langer Weg für Buchloe zur fahrradfreundlichen Kommune“. In ihren Antworten beim Fahrradklima-Test regen die Teilnehmer ferner an, dass auch die hiesigen Firmen, Geschäfte und Lokale noch stärker mit eingebunden werden sollen. So könnten diese etwa durch mehr Abstellmöglichkeiten einen Beitrag zur Fahrradfreundlichkeit leisten.
Im deutschlandweiten Vergleich liegt Buchloe mit seiner Note übrigens im Mittelfeld: In der Kategorie bis 20.000 Einwohner landet die Gennachstadt auf Platz 204 von 423. (mit pm)
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