Mehrere Rinder sind aus einem Stall in Lamerdingen (Kreis Ostallgäu) ausgebüxt und haben am vergangenen Freitag für Aufruhr gesorgt. Zwei von ihnen wurden von der Polizei erschossen.
Wie die Beamten berichten, flüchteten zwei Kühe und ein Ochse aus dem Stall und „verursachten erhebliche Gefahren“. So sei eines der Tiere mehrmals auf Menschen losgegangen, weshalb speziell ausgebildete Polizisten das Rind erlegten.

Polizei-Einsatz in Lamerdingen: drittes Rind nicht auffindbar
„Diese Beamten sind mit einem speziellen Gewehr mit größerem Kaliber ausgestattet“, sagt Polizeisprecherin Magdalena Buchmiller auf Nachfrage unserer Redaktion. „Sie erhalten ein besonderes Training, das sie für solche Einsätze schult.“ Besagte Polizisten kamen nahe der A96 dann ein zweites Mal zum Einsatz. Ein weiteres Rind hatte zunächst den Bahnverkehr zwischen Buchloe und Schwabmünchen gestört, weil es sich im Bereich der Gleise bewegte. Anschließend lief es in Richtung Autobahn. Aus Sicht der Polizei bestand unmittelbare Gefahr, dass es auf die Fahrbahn laufen könnte. „Aus Sicherheitsgründen“ wurde daher auch das zweite Tier erschossen, um einem möglichen Unfall vorzubeugen. „Wenn es keine andere Lösung mehr gibt, und im schlimmsten Fall Menschenleben gefährdet sind, ist das das letzte Mittel“, sagt Buchmiller.
Augenzeugin widerspricht der Darstellung der Polizei
Eine Augenzeugin jedoch widerspricht im Gespräch mit unserer Redaktion und sagt: „Man hätte die Kuh an der A96 einfangen können.“ Diese sei langsam an der Autobahn entlanggelaufen und habe keinen Menschen angegriffen. „Aber dann kam die Polizei und hat das Tier abgeknallt.“ Auch bezüglich des dritten Rindes unterscheiden sich die Aussagen von Polizei und Zeugin. Denn laut den Beamten wurde es inzwischen wieder eingefangen, die Zeugin hingegen beteuert, dass die Kuh noch frei herumlaufe. Der betroffene Landwirt bestätigt die Aussage der Zeugin: „Das dritte Tier ist nach wie vor in der Wildnis unterwegs“, sagt er. (mfk)
Zahlen, Daten und Infos: Das ist die A96 im Allgäu
Strecke: Die A96, offiziell Bundesautobahn 96 führt schräg durchs Allgäu, vom Grenzübergang Lindau über Leutkirch, Babenhausen bis nach Buchloe .
Strecke außerhalb des Allgäus: Vom Allgäu führt die A96 über Landsberg am Lech bis nach München.
Länge im Allgäu: Von Lindau bis Höhe Buchloe ist die A96 knapp 115 Kilometer lang.
Länge gesamt: Die A96 läuft für 172,5 Kilometern von Lindau bis nach München.
Ausbau: Die A96 verläuft meist auf vierspurig, für zirka neun Kilometer zwischen Germering Süd und Oberpfaffenhofen sechsspurig.
Verkehr: Auf den Abschnitten der A96 sind täglich zwischen 35.000 und 103.000 Autos unterwegs.
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