Nett hier. Aber waren Sie schon mal in Baden-Württemberg? Was vor vielen Jahren als Image-Kampagne fürs „Ländle“ begann, wurde erst zum Internet-Phänomen - und später für viele zum Ärgernis. Denn die Aufkleber - und viele anderer ihrer Art - pappen schon längst nicht mehr nur an grauen Mauern.
Bergbahn im Allgäu warnt: Damit kann‘s gefährlich werden
Sondern - zum Beispiel am Tegelberg - auf Wegweisern. Und statt eines wichtigen Warnschildes liest der geneigte Wanderer im Bereich der Seilbahn vom Besuch des SC KØPPINNACKEN, der Münchner Südkurve oder darf sich am wenig hilfreichen Statement „Steil isch Geil“ erfreuen.

Statt Warnschild: Allgäuer Bergbahn berichtet über Sticker-Ärgernis
Auf Social-Media bittet jetzt die Tegelbergbahn um Mithilfe. „Wir freuen uns, dass so viele von euch den Tegelberg lieben – aber bitte lasst eure Aufkleber trotzdem daheim. Unsere Schilder, Pfosten und Hinweistafeln sind keine Stickeralben“, schreiben die Betreiber. Denn die Entfernung koste nicht nur Zeit und Nerven. Ist ein Schild nicht mehr lesbar, könne es sogar richtig gefährlich werden.
Deshalb ackern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bahn zwischen drei und fünf Stunden pro Woche, um die unliebsamen Aufkleber wieder zu entfernen, sagt unserer Redaktion Frank Seyfried, Geschäftsführer der Tegelbergbahn, auf Nachfrage. Mit Spachtel, Heißluftföhn oder Lösungsmitteln rücken sie den teils sogar verfassungswidrigen Aufklebern zu Leibe.
„Seit ein bis zwei Jahren nimmt dieses Phänomen zu“, ärgert er sich und weiß: Auch die Forggenseeschifffahrt muss gegen die Sticker kämpfen. Hier seien teils nicht mal mehr die Abfahrtszeiten der Flotte zu erkennen.
Sticker auch auf Allgäuer Gipfelkreuzen

Und auch der Immenstädter Bergsteiger Peter Hausmann wandert inzwischen mit einem Föhn im Gepäck, wie er uns vor knapp einem Jahr erzählte. Er befreit auf seinen Touren Gipfelkreuze von ihren „Verzierungen“ und sagt: „Wie Hunde an eine Hausecke bieseln, wollen sie auch eine Markierung in den Bergen hinterlassen“, versucht er sich einen Reim auf den Trend zu machen.
In eine ähnliche Kerbe schlagen die Fans der Tegelbergbahn: „Narrenhände bekleben Tisch und Wände“, kommentiert etwa Petra Schwarz unter dem Facebook-Post.
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