Als die Allgäuer Bauern im Jahr 1525 im Zuge des großen Bauernkriegs zu den Waffen griffen, richtete sich ihr Zorn nicht nur gegen die geistlichen und weltlichen Obrigkeiten, sondern ebenso gegen die sichtbaren Symbole ihrer Macht. Klöster, Kirchen und besonders Burgen standen im Mittelpunkt der Angriffe – sie galten als Sinnbild von Unterdrückung und Ausbeutung.
Bauernaufstände im Jahr 1525: nicht alle Burgen im Allgäu und dem Außerfern wurden gestürmt
Die Bauernaufstände kamen aber zu unterschiedlichen Ergebnissen: Einige der attackierten Burgen wurden offenbar problemlos erobert, andere dafür mühsamer oder blieben erfolglos. Manche wurden offenbar überhaupt nicht angegriffen. Ein solches Beispiel findet sich bei Eisenberg, wo die Zwillingsruinen Hohenfreyberg und Eisenberg zu finden sind.
Beide trugen sie Schäden durch die stürmischen Aufstände, doch die Burg Hohenfreyberg konnte durch österreichische Truppen geschützt werden. Die Burg Eisenberg wurde hingegen von den Bauern besetzt – wenn auch nur kurz – und beschädigt.
Burgenforscher Joachim Zeune beschäftigt sich mit dem Warum: Burgentage 2025 im Ostallgäu
Bei den Burgentagen vom 14. bis 28. September beschäftigt sich der internationale Burgenforscher Dr. Joachim Zeune anhand der Burgenregion Allgäu und dem Außerfern mit den Bauernkriegen aus wehrtaktischer Sicht.
Wie war es den Bauern überhaupt möglich, Burgen zu erobern? Woher nahmen sie den Mut, das Wissen und die Waffen? Warum hatten sie bei sehr wehrhaften Anlagen Erfolg, während sie an weniger wehrhaften scheiterten? Die Organisatoren der Burgentage haben laut Ankündigung der Allgäu GmbH spannende Fragen zusammengetragen und lassen Geschichte lebendig werden. Antworten darauf gibt es bei den Burgentagen – und dazu Musik und Feste, Vorträge, Lesungen und Ausstellungen.
Eröffnet werden die Burgentage mit dem Turmfest in Markt Kaltental bei der Burg Helmishofen am 14. September, die Abschlussfeier findet in Reutte beim 1. Burgfest auf Burg Ehrenberg am 28. September statt. Neben verschiedenen Grußworten werden im Rahmen der Veranstaltung unter anderem die Sieger des Malwettbewerbs vorgestellt und geehrt. Außerdem wird der „Grenzwacht Chapter Ehrenberg“ einen Schaukampf zeigen. Beginn der Feier ist um 11.45 Uhr im Innenhof der Kernburg. Treffpunkt ist um 11 Uhr an der Talstation des „Ehrenberg Liner“.
Die Burgentage im Ostallgäu und dem Außerfern
- 15.9 um 19 Uhr: „Verschont oder beschädigt?“ Die Burg Falkenstein im Bauernkrieg 1525 – Haus des Gastes, Pfronten
- 16.9 um 18 Uhr: „Schwangauer Burgen zur Zeit der Bauernkriege” – Museum der bayerischen Könige, Hohenschwangau
- 17.9 um 19 Uhr: Als Füssen zu Tirol gehörte – Museum im Grünen Haus (Reutte) und um
20 Uhr „Das Schloss nit wider einnemen und ausprennen“ – Dorfgemeinschaftshaus Eisenberg - 21.9 um 11 Uhr: Stadtführung Füssen – Tourist Info
- 22.9 um 19 Uhr: Führung & Filmvorführung „Uffruhr“ – Heimatmuseum Seeg
- 26.9 um 19.30 Uhr: „Ehrenberg zur Zeit der Bauernkriege 1525“ – Burgenwelt Ehrenberg
- 27.9 um 16.30 Uhr: Konzert „Phoenexx“ – Burg Hohenfreyberg (nur bei guter Witterung)
- 28.9 von 11 bis 16 Uhr: Burgfest zum Abschluss der Burgentage – Ehrenberg
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