Aus dem kleinen Lautsprecher ertönt ein lautes Klopfen. „Könnt Ihr Euch vorstellen, was das für ein Vogel ist?“, fragt Gertraud Pfanzelt. Die kleine Theresa Bickel aus Füssen meldet sich. „Das ist ein Buntspecht“, sagt die 9-Jährige. „Über den haben wir schon viel in der Schule gelernt.“
Der Vogel mit dem schwarz-weißen Gefieder und charakteristischen roten Kopfschmuck ist aum Alatsee heimisch. Dort hat sich die Gruppe von Kindern an diesem Vormittag auf eine kleine Wanderung gemacht. Gemeinsam mit Pfanzelt und Andrea Hoffmeister vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) geht es bei den Ferien mit der Allgäuer Zeitung diesmal raus in die Natur. Im Fokus steht diesmal besonders die heimische Fauna. Am Alatsee befindet sich eines der größten Vogelschutzgebiete der Region.
Ferien mit der Allgäuer Zeitung: Auf Vogelbeobachtung am Alatsee
Rund um den See stehen zehn Schaukästen, die die teilweise seltenen und bedrohten Vogelarten vorstellen. Der LBV hat sie aufgestellt. Inzwischen sind dort auch Tafeln mit QR-Codes angebracht. Mit dem Smartphone lassen sich so tiefergreifendere Informationen zu den Vogelarten finden und auch ihre Stimmen abspielen.
Auch die Führerinnen des LBV nehmen an diesem Vormittag das Handy zuhilfe beim Erklären. Die zunehmende Digitalisierung, sie ist Fluch und Segen. Pfanzelt vom LBV sagt, dass nach der Corona-Pandemie das Interesse an naturkundlichen Führungen unter Kinder- und Jugendlichen stark nachgelassen habe. Warum, dafür hat sie auch keine einfache Erklärung. Jedoch spiele auch das große, teils digitale Freizeitangebot eine Rolle.
An diesem Vormittag sind sieben Buben und Mädchen um den Alatsee unterwegs. Für viele von ihnen wie Felix Schroeder oder Jakob Hoffmeister ist es bei weitem nicht das erste Mal, dass sie bei den Ferien mit der AZ dabei sind. „Am besten hat uns bisher das Polizeiboot-Fahren gefallen“, sagen die beiden Buben.
Selbst gebaute Vogelhäuser für daheim
Für sie ist auch vieles, was sie an diesem Vormittag am Alatsee zu hören bekommen, nicht neu. Jakob Hoffmeister hat schon viel durch seine Mutter über die heimische Vogelwelt gelernt. Felix Schroeder weiß viel durch seinen Großvater, der Jäger war. „Wir haben auch eine Blaumeise daheim“, sagt der Bub.
Nachdem die Gruppe alle zehn Stationen am Alatsee abgeschritten hatte, ging es weiter zu der Wiese vor dem Hotel. Dort bastelten die Buben und Mädchen Vogelkästen, die sie anschließend auch mit nach Hause nehmen durften. Vielleicht hören sie den ein oder anderen Vogel dann in ihrem Garten. Die Stimmen dürften ihnen bekannt vorkommen.
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