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Füssens Museum: Wie mit der „Fabrik“ Füssens Aufbruch in die Moderne erfolgte

Museum der Stadt Füssen

Mit der "Fabrik" erfolgte Füssens Aufbruch in die Moderne

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    Mit der „Mechanischen Seilerwaarenfabrik“ und später den Hanfwerken erfolgte Füssens Aufbruch in die Moderne.
    Mit der „Mechanischen Seilerwaarenfabrik“ und später den Hanfwerken erfolgte Füssens Aufbruch in die Moderne. Foto: Stadtarchiv Füssen

    Die Gründung der „Mechanischen Seilerwaarenfabrik Füssen“ (den späteren Hanfwerken) im Jahr 1861 war für die damals mit rund 1600 Einwohnern noch recht kleine Stadt Füssen der Aufbruch in die Moderne. Damit veränderte sich auch ihre soziale Struktur: Denn zum handwerklich-kleinbürgerlichen Milieu kam nun eine Industriearbeiterschaft hinzu, die sich gewerkschaftlich, kulturell und politisch organisierte, erfuhren die Mitglieder des SPD-Ortsvereins Füssen bei ihrem Besuch der Dauerausstellung über die ehemaligen Hanfwerke im Museum der Stadt Füssen von Thomas Riedmiller (wir berichteten bereits kurz). Riedmiller hatte bis 2016 das Kulturamt und die Museen der Stadt geleitet und führte die Gäste durch die Ausstellung.

    Füssens Einwohnerzahl verdoppelte sich

    Er erläuterte so sachkundig wie anschaulich die Entstehung der „Fabrik“, die erstmals nach 300 Jahren die Einwohnerzahl Füssens wieder steigen ließ, die sich bis zur Jahrhundertwende sogar verdoppelte, wie der frühere Bürgermeister Dr. Paul Wengert als Organisator des Besuchs auch an Zahlen deutlich machte und auf die Bedeutung der damals Beschäftigten für die Gründung der Füssener SPD im Jahr 1903 hinwies. Wie hart der Arbeitsalltag in der „Fabrik“ war, schilderte aus eigenem Erleben der frühere SPD-Stadtrat Hermann Hofmann, dessen Eltern dort ihr Brot verdienten.

    Harte Arbeitsbedingungen in den Hallen am Lech

    Nach der Besichtigung der Exponate zur Geschichte der Hanfwerke sahen sich die Teilnehmenden den Film von Hans Fahrnholz über die Abläufe der Produktion an, den er als damaliger Angestellter und Chemiker um 1935 gedreht hatte. Auf diese Weise erhielten sie einen authentischen Eindruck von den harten Arbeitsbedingungen, den eingesetzten Maschinen und produzierten Erzeugnissen sowie den dort arbeitenden Menschen, deren Anzahl in den Spitzenzeiten 1936 und 1954 bei fast 1200 Personen lag – in der Mehrzahl Frauen. Für Hermann Hofmann war es ein besonderer Moment, in diesem Schwarz-Weiß-Film auch seinen Vater bei der Arbeit an einer Maschine zu sehen. Seine Freude über dieses Wiedersehen wurde von allen geteilt.   

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