Die Aussage war lakonisch und wohl nicht ganz ernst gemeint. Sie sollte aber zeigen, wie ernst die Lage tatsächlich ist. „Wir nehmen zur Zeit jeden Euro, den wir kriegen können“, sagte Kämmerer Marcus Eckert. Anlass waren die Vorberatungen zum städtischen Haushalt für 2021. Eckert sprach dabei vom schwierigsten Etat, den er jemals aufstellen musste. Denn die Corona-Pandemie beutelt Wirtschaft und Tourismus in einem horrenden Maß und reißt damit auch ein großes Loch in die Stadtkasse. „Auch wenn wir die Auswirkungen so richtig erst in den Folgejahren spüren werden“, prognostizierte Eckert. Aber auch heuer sind die Auswirkungen schon verheerend. Erstmals seit langem wird die Stadt kaum Geld vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt zuführen können. Heißt: Der Spielraum für Investitionen ist minimal. Wenn Geld für Projekte ausgegeben wird, muss es größtenteils direkt aus dem Vermögenshaushalt erwirtschaftet werden. Das bedeutet durch Grundstücksverkäufe, Beiträge und Zuschüsse. Oder schlicht durch neue Schulden.
Finanzen