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Hospizverein südliches Ostallgäu feiert sein 25-jähriges Bestehen. #familienleben/nutzwert

Helfer in der Not

Dieser Verein begleitet beim Sterben und Trauern

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    Livemusik mit dem Füssener Liedermacher Johannes Gnendinger gab es beim Jubiläum des Hospizvereins. Auf den Tischen lagen Flyer für die vielen Besucher aus.
    Livemusik mit dem Füssener Liedermacher Johannes Gnendinger gab es beim Jubiläum des Hospizvereins. Auf den Tischen lagen Flyer für die vielen Besucher aus. Foto: Werner Hacker

    Bekannter werden.“ Dieses angestrebte Ziel soll der Hospizverein Südliches Ostallgäu in der Öffentlichkeit schon bald erreichen, wünschte sich Vorsitzender Roger Gemmel, als er in seiner Ansprache Mitglieder und Gäste zur Jubiläumsfeier begrüßte. „Seit 25 Jahren sind wir als ambulanter Hospizdienst im Einsatz“, sagte Gemmel im Gespräch mit unserer Zeitung.

    Gemmel gehört nicht zu den Gründungsmitgliedern, sondern übernahm das Ehrenamt als Schriftführer vor fünf Jahren. Seit eineinhalb Jahren führt er den Vorsitz. Seine Stellvertreterin Ute Becher-Rothe informierte derweil die ersten Besucher in der Augsburger Straße 56 über den Beginn der Fachvorträge im Haus.

    Liedermacher-Auftritt kommt an

    In der Nähe des Eingangs, unter freiem Himmel, hatte der in Füssen geborene Liedermacher Johann Gnendinger seine Bühne. Der Auftritt fand Anklang. Das Publikum verteilte sich zu Gesprächen auf dem Außengelände. Dort war Brigitte Engelhard-Lechner zu finden, die als Motor der Hospizbewegung in Füssen gilt. Gründungsmitglied Jutta Schäfer war ebenfalls Ansprechpartnerin, ebenso wie der frühere Ostallgäuer Caritas-Geschäftsführer Franz Gast oder der evangelische Pfarrer Andreas Liedke aus Pfronten.

    „Unser Einsatzgebiet ist das südliche Ostallgäu“, erläuterte Vorsitzender Gemmel. Die Bewohner der Stadt und ihrer Umgebung, die von 53 geschulten Kräften umfassend betreut werden, sprechen immer noch vom „Altlandkreis Füssen“. Von der Fachstelle für pflegende Angehörige in Marktoberdorf nahm Annett Filser am Fest teil. Sie wies auf Nachfrage auf die Treffen hin, zu denen regelmäßig ins Seniorenheim St. Michael eingeladen wird.

    Tipp: Wenn die die häusliche Pflege nicht mehr zu leisten ist, sollte sich ein Angehöriger nicht scheuen und mit der Bürokraft des auf 312 Mitglieder angewachsenen sozialen Dienstes telefonisch Kontakt aufnehmen.

    Tragisch, dass er gebraucht wird. Gut, dass es ihn gibt

    Bürgermeister Maximilian Eichstetter betonte in seinem Grußwort: „Tragisch, dass man den Hospizverein benötigt. Aber hier wird eine großartige Leistung für die Gesellschaft erbracht. Davor habe ich großen Respekt.“ Er bedankte sich bei den ehrenamtlich Aktiven. Frauen sind dabei im Verein in der Mehrheit, aber wie beim Fest deutlich wurde, unterstützen auch jüngere und ältere Männer den Hospizgedanken, der vor 25 Jahren in Füssen zur Praxis gefunden hat.

    Als gemeinnützig und mildtätig ausgerichtet versteht sich der junge Verein, dessen Einsatzgebiet sich nicht nur auf Füssen konzentriert. Der ehrenamtliche Einsatz erstreckt sich über 50 Kilometer in der ländlichen Region. 61 Mitglieder engagieren sich auf ganz unterschiedliche Weise: Sterbebegleitung, Trauerbegleitung, Verwaltung. Koordiniert werden die Einsätze neuerdings von Karina Rüter, für ein Erstgespräch kommt sie nach Terminvereinbarung dorthin, wo die betroffenen Menschen wohnen. Zum Beispiel auch in Senioren- und Pflegeheimen wie St. Martin in Füssen-West. Nicht zuletzt betont Vorsitzender Gemmel: „Man muss nicht Mitglied bei uns sein, um unsere Hilfe in Anspruch zu nehmen. Unsere Dienste sind kostenfrei. Sie stehen allen Menschen in unserem Einsatzgebiet zur Verfügung – unabhängig von ihrer Religion und Nationalität.“

    Wie aus den an Tischen ausgelegten Infoblättern hervorgeht, ist der Hospizverein Mitglied im Caritasverband für die Diözese Augsburg und im Diakonischen Werk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

    Gemmel ergänzt noch: „Seit 2017 kooperieren wir mit dem Team für die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung in Kaufbeuren. Wir sind außerdem auch Mitglied des Palliativ-Netzwerks Ostallgäu.“

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