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Füssen
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In Füssen am Forggensee ist ein Streuobstwiesen-Projekt vom Bund Naturschutz angelaufen

Naschen erlaubt

Von der neuen Streuobstwiese in Füssen darf sich jeder bedienen

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    Das Naschgarten-Projekt vom Bund Naturschutz ist eröffnet (von links): Ortsvorsitzende Ilona Deckwerth, Enkel Fabian Lübeck und Tochter Dagmar Lübeck mit Stellvertreterin Angelika Flierl pflanzten den Walnussbaum für Patin Renate Weinländer ein.
    Das Naschgarten-Projekt vom Bund Naturschutz ist eröffnet (von links): Ortsvorsitzende Ilona Deckwerth, Enkel Fabian Lübeck und Tochter Dagmar Lübeck mit Stellvertreterin Angelika Flierl pflanzten den Walnussbaum für Patin Renate Weinländer ein. Foto: Heike Heel

    Direkt hinten dem Füssener Waldfriedhof entsteht auf einem 2700 Quadratmeter großen Grundstück durch die Ortsgruppe des Bund Naturschutz (BN) eine Streuobstwiese, die nach und nach zum öffentlichen Naschgarten heranwachsen soll. In Zusammenarbeit mit Füssener Schülern und dem Arbeitskreis Naschgarten wird nach dem Vorbild der „Essbaren Stadt Andernach“ (Rheinland-Pfalz) ein Garten mit Bäumen alter Sorten und verschiedensten Beerensträuchern entstehen.

    Woher der Bund Naturschutz das Grundstück in Füssen hat

    Das Grundstück wurde im Sommer dem Bund Naturschutz von den beiden Füssener Schwestern Wittek und Schmölz vermacht, die im Haus nebenan lange Zeit wohnten. Einziger Wunsch: Die Fläche sollte als Streuobstwiese sinnvoll genutzt werden. Das hat die BN- Ortsgruppe schnell umgesetzt und mit dem Rat der Firma Garten- und Landschaftsbau Briemle erste Pläne dazu entworfen. Vorab allerdings musste die große Wiese gemäht, das Gras zusammengerecht und gemulcht werden. Die Markierungspfähle für die geplanten Anpflanzungen der Obstbäume stehen schon parat.

    Für die Bäume können Patenschaften übernommen werden

    Um baldigst einen gut sortierten, öffentlichen Naschgarten mit Obst- und Nussbäumen und diversen Beerensträuchern zu erhalten, werden Baumpatenschaften vergeben. Und gleich der erste Patenbaum wurde jetzt im Namen der ehemaligen Lehrerin Renate Weinländer, die im Januar 2023 im Alter von 85 Jahren verstorben ist, gepflanzt. Angelika Flierl, stellvertretende BN-Vorsitzende, war einige Zeit Haushälterin von Weinländer. Ganz im Sinne der Verstorbenen wurde jetzt durch einen Teil ihres Nachlasses der Walnussbaum erworben.

    Warum Bäume in der Stadt so wichtig sind

    Mithilfe ihres Enkels Fabian Lübeck, gelernter Gärtner aus Ottobeuren, und im Beisein der Weinländer-Tochter Dagmar Lübeck und Sohn Martin Weinländer wurde der über drei Meter hohe Baum gepflanzt. Die passenden Worte dazu hielt die BN-Vorsitzende Ilona Deckwerth, die wie Flierl auf die Wichtigkeit von städtischen Bäumen hinwies. Bäume spenden Schatten, sorgen für Sauerstoff und sind in Zeiten des Klimawandels ein wichtiger CO²--Speicher. Außer der Erde wurde dem Baum eine Besonderheit ins Wurzelwerk mitgegeben. Bei der Auflösung von Weinländers Haushalt wurde ein einzelner seidener Hochzeitsschuh gefunden. Dieser wurde von Flierl mit Nüssen gefüllt und zur Erinnerung an ihre ehemalige Chefin mit eingepflanzt. Spontan danach waren zwei anwesende Naturfreunde bereit, jeweils eine Baumpatenschaft im künftigen Naschgarten zu übernehmen – in der Hoffnung, dass bereits im kommenden Jahr fleißig genascht werden darf.

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