Mit Spaß zurück in die 80er

Pfronten

Mit Spaß zurück in die 80er

Stell Dir vor, die Neue Deutsche Welle ist komplett an Dir vorbeigegangen. Vielleicht weil Du Dich für andere Musik interessiert hast, damals noch gar nicht geboren warst – oder auch in Skandinavien gelebt hast. Und dann kommt Dir die Idee, gerade diese Musikepoche für eine neue Show zu erschließen, weil Du immer öfter nach einem Nachfolger für eine erfolgreiche Schlagershow gefragt wirst. Du hörst im Autoradio Andreas Dorau „Fred vom Jupiter“ besingen, ein Trio, das auch noch so heißt, „Da, da da“ stammeln und Ixi von einem Knutschflex trällern. 150 Lieder umfasste die Liste, mit der der gebürtige Norweger Espen Nowacki die Neue Deutsche Welle auf die harte Weise kennenlernte. „Da gibt es schon echt schräge Sachen“, sagt er lachend. „Aber auch echt coole Songs“, wie er bei seinen Recherchen herausfand. 39 fanden schließlich Eingang in seine neue Show „Ich will Spaß“, die heute Abend Premiere im längst ausverkauften Pfarrheim seiner Wahlheimat Pfronten feiert. Wer Glück hat, findet aber vielleicht noch ein Plätzchen in der Zusatzvorstellung, für die die Theatergemeinde Pfronten-Nesselwang als Veranstalter ihr Vorstandsmitglied Nowacki für den morgigen Donnerstag gewann. Während auch Nowackis junger Mitstreiter Chris Green als Brite mit der Neuen Deutschen Welle bislang nichts zu tun hatte, der dafür nun einen umso tragischeren Karl, den Käfer gibt, dessen Wald gerodet wird, sind die beiden Frauen in dem fünfköpfigen Ensemble mit dem Genre vertraut. „Ich habe es als Kind von meinen Eltern mitbekommen“, erzählt Marlou Düster, während sich Monika Staszak erinnert, dass die schrägen Klänge aus den 1980ern noch Partys und Klassenfahrten in ihrer Schulzeit begleiteten. So blieben ihr unter anderem die Lieder der Formation Ideal wie Eiszeit und Blaue Augen im Gedächtnis.

Von Markus Röck |

11.02.20, 15:19 Uhr