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Radexkursion des Bund Naturschutz Füssen führt zu markanten Plätzen am Lech im Füssener Umland.

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Wie der Lech wieder zum lebendigen Fluss wird

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    Unterhalb des Walderlebniszentrums konnte mit großem Aufwand ein Stück des ursprünglichen Flussgeländes mit seinen kiesigen Umlagerungsstrecken wiederhergestellt werden. Thomas Frey (Dritter von rechts) erläutert die Wichtigkeit des Kiesgeschiebes für den gesamten Flusslauf.
    Unterhalb des Walderlebniszentrums konnte mit großem Aufwand ein Stück des ursprünglichen Flussgeländes mit seinen kiesigen Umlagerungsstrecken wiederhergestellt werden. Thomas Frey (Dritter von rechts) erläutert die Wichtigkeit des Kiesgeschiebes für den gesamten Flusslauf. Foto: Ilona Deckwerth

    Der Bund Naturschutz in Füssen organisierte eine Radexkursion zu den markanten Plätzen am Lech im Füssener Umland. Thomas Frey, Regionalreferent des BN Schwaben, stellte vor Ort die Hintergründe und Möglichkeiten des Projekts „Zukunftsprogramm Bayerischer Lech“ dar.

    Der Lech war einmal der wildeste Fluss Bayerns mit dem größten Gefälle eines Fließgewässers. Das prädestinierte ihn für die Energiewirtschaft als idealen Wasserkraftstandort. 43 Querbauwerke, davon 30 Wasserkraftwerke, wurden von der Grenze zu Österreich bis zur Mündung in die Donau errichtet, ein Großteil davon Staukraftwerke. Dadurch wurde der Lech als durchgängiger Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen massiv verändert.

    Durch die Kanalisierung wurden die Auengebiete verdrängt. Die Kraftwerke stellen oft unüberwindliche Hindernisse für die Fischwanderungen dar. In der Folge verschwanden viele Arten oder wurden bis auf kaum überlebensfähige Restbestände dezimiert. Nur durch künstlichen Fischbesatz sind in weiten Teilen des Lechs überhaupt noch Fischbestände möglich.

    Hier setzt das „Zukunftsprogramm Bayerischer Lech“ an. Durch gezielte Umbaumaßnahmen im Rahmen der neu zu erteilenden Konzessionen könnten in den kommenden Jahrzehnten Teile des Lechs so renaturiert werden, dass neben den Kraftwerksbereichen wieder ein durchgängiges Flusssystem entstehen kann, das sich selbst trägt und nachhaltigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen ermöglicht.

    Eines der größten Probleme des Lechs stellt das fehlende Kiesgeschiebe dar. Es kommt aufgrund des Abbaus für Bauzwecke kaum noch neuer Kies im Fluss an, und das wenige kann Staukraftwerke oft nicht passieren. Der Lech braucht aber dringend ein ausreichendes Kiesgeschiebe entlang seines gesamten Verlaufs zur Festigung seiner Sohle und für die Ausbildung der typischen Flusslandschaften.

    „Es ist grotesk, wie mit großem Aufwand und hohen finanziellen Kosten in Sichtweite der dem Lech entnommenen Kiesberge eines Kieswerkes ein Stück Flusslandschaft am WEZ mühsam wieder hergestellt wird. Es braucht dringend eine grenzüberschreitende Neuregelung des gesamten Flussmanagements zugunsten eines nachhaltigen und funktionierenden Gesamtökosystems Lech“, fordert die Vorsitzende der Ortsgruppe Füssen im Bund Naturschutz, Ilona Deckwerth.

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